FS E656 "Caimano" von Arnold

  • Von früheren Reisen nach Italien und von Aufenthalten in den Grenzbahnhöfen Domodossola und Chiasso ist mir die wuchtige E656 in bester Erinnerung geblieben. Insbesondere der Kaiman an den Seitenwänden machte mir Eindruck, aber auch der Sound der 12 Fahrmotoren. Darum lag es nahe, so eine Maschine auch einmal im Modell zu besitzen.


    Die lange angekündigten Loks sind diesen Herbst von Arnold (endlich) ausgeliefert worden. Ich habe mir das analoge Modell zugelegt, konnte aber bei Da-N-iel auch schon die digitale Ausführung in voller (?) Fahrt bewundern.


    Bei beiden Lokausführungen gilt, dass sie keine Rennsemmeln darstellen. Die analoge Version scheint mir etwas weniger langsam als die digitale, aber die 160km/h des Vorbilds erreicht auch sie bei Weitem nicht - höchstens die 120km/h nach dem Umbau zu E655 als Güterzuglok.


    Die Lok ist mit einem echten Gelenk zweiteilig ausgeführt, wobei das mittlere Drehgestell nur optische Funktionen hat - keine Stromaufnahme, kein Antrieb. Zwei Haftreifen - diagonal auf den hinteren Achsen der vorlaufenden Drehgestelle eingebaut - erhöhen die Zugkraft.


    Die Pantographen sind zum Öffnen etwas tricky, entsprechen aber abgesehen davon einem Vorbild, wie ich es noch in guter Erinnerung habe. Die unteren Holme der Pantos laufen nämlich parallel zur Lokaussenwand, die oberen verjüngen sich in Richtung Lokmitte. Die Wippe ist nicht wie bei den Schweizer Loks gerade, sondern gut sichtbar gewölbt.


    Das Motoren-Getriebe-Geräusch ist kernig und durchaus hörbar, insbesondere bei vollem Aufdrehen des Fahrreglers. Ein wenig erinnert es an das Original, so wie ich es noch in Erinnerung habe.


    Für mich etwas enttäuschend ist die Lichtfunktion der analogen Ausführung. In Fahrtrichtung vorne zeigt die Lok dauernd Dreilicht-Spitzensignal - übrigens fast zu hell - in Fahrtrichtung hinten sind permanent zwei rote Lichter am Leuchten. Ich mag mich nicht erinnern, bei der FS vorne jeweils mehr als die unteren beiden Lichter gesehen zu haben. Und wenn die Lok nicht allein verkehrte, mag ich mich auch nicht daran erinnern, jeweils einen Zugschluss leuchten gesehen zu haben. Die Funktion des oberen Spitzenlichts ist mir sowieso schleierhaft. In der Digitalausführung kann man es mit der Funktion "Scheinwerfer ein" schalten. Ob das aber dem Vorbild entsprochen hat?


    Mal sehen, ob sich da mittels Zange und/oder Lötkolben noch etwas ändern lässt.


    Bis jetzt habe ich die Zugkraft noch nicht getestet, gehe aber nicht von schlechten Werten aus, ist die Lok doch auch kein absolutes Leichtgewicht.


    Ein Zug mit der Caimano und den TEE-Wagen von Lemke/Pirata als "TEE Mediolanum" macht Freude!


    Hier noch der Link zu Wikipedia.

  • Schöne Aufnahmen einer imposanten Lok. Versuche mal noch, einen der Bügel zu öffnen. Sie lasen sich in jeder Lage arretieren. Es besteht also keine Gefahr, an einem Fahrleitungsmast anzuhängen.

  • Hoi Pierre,


    wegen des Spitzenlichts kann ich vielleicht etwas beitragen, da ich erst vor zwei Tagen aus Cinqueterre zurückgekehrt bin. In Levanto erwartete ich einen Regionalzug, der aus La Spezia kam und in Levanto wendete. Ich meinte, er hätte im Tunnel 3 Lichter gehabt, aber im Perronbereich waren es nur 2 - ich dachte, da hat der Lokführer wohl schon auf 2 Lichter umgeschaltet, die dann nur noch auf rot umgeschaltet werden müssten. Ein zweites Mal, an einem anderen Bahnhof, achtete ich speziell darauf. Siehe da: im Tunnel 3 Lichter, kurz vor Ende des Tunnels 2, obwohl ja schon bald wieder Tunnel kam, sowieso bei der zügigen Durchfahrt des IC. Meine Interpretation: das dritte Licht = Scheinwerfer, demnach ein Pluspunkt für die Digitalversion.


    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Antwort aus Bella Italia: Ab etwa 2018 wird in Italien generell mit 3-Licht-Spitzensignal gefahren, vorher nicht. Die roten Schlusslichter werden/wurden in der Regel nur dann angezündet, wenn die Lok alleine fuhr oder am Zugschluss - also gleich wie bei uns.


    Da hat Arnold demnach für die Analogbahner zu wenig recherchiert.

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