Mtx Re460 Motor

  • So hab meine Mtx Re460 auseinandergenommen und festgestellt, dass der Motor bei den Kohlenbürsten wie ein hick/buck hat.


    Dabei steht der Motor immer mal wieder an, nur wenn ich die Welle bewege gehts dann wieder.


    Die Klötzchen habe ich mit dem innenradius nach vorn in den Schacht geschoben.


    Was mir aufgefallen ist, ist das die Welle bei den Kohlenbürsten schwarz vor graphit ist.


    Ist der Motor noch zu reinigen/retten?
    Aktuell hält der Motor mehr als das er fährt....

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Man kann die Kohlen mit dem Radius nach vorn einlegen und sie sidn trotzdem falsch. Richtig ist nur, wenn der Radius satt auf dem Kollektor zu liegen kommt. Dies der Vollständigkeit halber.


    Ich nehme an, der "Hick" erzeugt übermässigen Kohleabrieb, deshalb die grosse Verschmutzung der Welle. Man müsste also den Hick rauskriegen. Auf 1zu160.net hat letzte Woche jemand beschrieben, wie er den Kollektor eines Motors nachgeschliffen hat, während der Kollektor (mitsamt Rotor) im Motor eingebaut war: Motor in Schraubstock einspannen, Motor direkt an Trafo anschliessen und drehen lassen, Kollektor schleifen durch das Fenster zwischen den Kohlebürsten. Es wurde kommentiert, das sei eine sehr heikle Operation mit "alles oder nichts"-Charakter.


    In deinem Fall würde ich das versuchen, da du eh kurz vor dem Totalverlust bist. Es geht allerdings bei der Re460 nicht gleich wie auf 1zu160.net beschrieben.


    Wenn ich das machen müsste, würde ich einen 2mm breiten Streifen 600er Schleiftuch (ev. Schleifpapier) nehmen und über eine Streichholzspitze ziehen (ev. ankleben, damit es nicht abfällt). Motor einspannen, anschliessen und mit Vmax drehen lassen (wichtig!*). Dann vorsichtig und mit viel Gefühl den Kollektor abziehen mit der Streichholzspitze, welche das Schleiftuch trägt. Darauf achten, dass das Schleiftuch nie an Ort bleibt, sonst bilden sich Riefen im Kollektor. Nur ganz wenig abschleifen, sonst zerstört der Schleifstaub, der an die falschen Orte gelangt, den Motor gleich für immer.


    Dann den Kollektor gut reinigen (mindestens ausblasen mit Druckluft, noch besser Ultraschallbad). Ev. nochmals schleifen (Schleifen aufteilen in kleine Etappen wegen dem Staub). Es gibt auch Druckluft in Dosen, z.B. Distrelec #953501


    Es ist eine "alles oder nichts"-Operation, bei der du einen Totalverlust des Motors riskierst. Ersatzmotoren für die Re 460 sind z.Zt. nicht verfügbar bei Minitrix. (Ich hatte Mitte September 2006 selbst angefragt.) Ich rate dir die Operation nur, wenn du handwerklich begabt bist. Und du tust das auf eigenes Risiko - ich lehne jede Haftung ab. Du musst also selbst wissen, ob du dich traust. Wenn es gut geht, ist die Lok wieder betriebsbereit. Wenn es schief geht, hast du einen "Lokdummy" für eine Doppeltraktion.


    Viel Glück und fröhliche Weihnacht!


    Felix




    *) Je höher die Geschwindigkeit, desto mehr vermag das harte Schleifmittel das weichere Metall abzutragen. Je niedriger die Geschwindigkeit, desto mehr vermag das Metall die Schleifkörner aus dem Träger herauszubrechen. Dabei wird die relativ weiche Bindung der Schleifkörner zum Trägermaterial geknackt, nicht das Schleifkorn in sich selber.

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

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    • Offizieller Beitrag

    Wenn du das ganze so machst, wie Felix empfohlen hat, rate ich dir gleich von Anfang an die Späne beim schleiffen wegzublasen. Das Risiko, dass diese dann in den Motor gelangen, ist viel kleiner, wenn du in die richtige Richtung bläst.

  • el18
    Guter Hinwies, aber eigentlich müsste man saugen...


    georges
    Eigentlich hast du recht! Die Möglichkeit des Fauli-Umbaus hab ich ganz vergessen. Dennoch, es wäre interessant, die "Operation am offenen Herzen" durchzuführen, quasi als "Laborübung".


    Elsurion
    Ich bin gelernter Feinmechaniker. Ich biete dir an, den Kollektor zu schleifen, wie beschrieben. Entweder geht der Motor dabei kaputt, oder wird wieder ganz. Das Verlustrisiko trägst du. Ich werde eine Bilddokumentation machen und hier veröffentlichen.


    Wenn der Motor kaputt ist, kann man die Lok auf Fauli umbauen mittels Umbausatz von SB-Modellbau. Dieser kostet 60 Euro plus Spesen. Der Einbau ist einfach (keine Fräsarbeiten erforderlich, siehe Bild). Das kannst du schaffen oder ich kann es machen für dich oder wir können es auch zusammen machen.


    [Blockierte Grafik: http://www.sb-modellbau.com/images/product_images/popup_images/640_0.jpg]


    Was meinst du?


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    3 Mal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Sodele die Re460 funktioniert wieder :)


    Ohne Schleifpapier ;)


    Hab einfach mit einem Nichtfussel Lappen (Gewehrputzlappen) und einem Feinmech Schraubenzieher den Kollektor abgerieben und die Nuten mit einem kleineren Schraubenzieher ausgestossen.


    Jetzt tut der Motor wieder wie er sollte und der Kollektor ist auch sauber.


    Was mich einfach etwas stört ist der leichte Kollektorfunkenflug, nur ist der konstruktionsbedingt...


    @Felix: Danke für dein Angebot, aber ich wollte zuerst meine Elektroniker Kentnisse noch etwas durchackern. :)

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

    Einmal editiert, zuletzt von Elsurion ()

  • Und das mit dem Faulis, das sehe ich dann wenn die Zentrale da ist und ich einige Umgebaut habe, ob da der Fauli notwendig ist/wird.

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Zitat

    Original von Elsurion
    Sodele die Re460 funktioniert wieder :)
    Hab einfach mit einem Nichtfussel Lappen (Gewehrputzlappen) und einem Feinmech Schraubenzieher den Kollektor abgerieben und die Nuten mit einem kleineren Schraubenzieher ausgestossen.


    Na prima, find ich gut! :)


    Felix

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