Signale: Zwergsignal-Dummy

  • Ich beginne hier einen Thread zum Thema Zwergsignal-Dummy. Eichhorn-Modellbau hat dies für Deutschbahner herausgebracht und schreibt dazu auf seiner Webseite:



    Als Schweizbahner setzte ich mich auch schon verschiedentlich mit den schweizer Zwergsignalen auseinander. Einerseits gibt es beleuchtete Zwergsignale von Microscale, die wir (inkl. Ansteuerung der Lampen) hier behandelten:


    [Blockierte Grafik: http://www.gotthardmodell.ch/typo3temp/pics/57fb5d2f47.jpg][Blockierte Grafik: http://www.gotthardmodell.ch/typo3temp/pics/2baf1d303f.jpg]


    Anderseits gibt es das Selbstbau-Zwergsignal, das qsi hier gezeigt hat.


    Mir scheint: Bei all diesen Versuchen mit beleuchteten Zwergsignalen hat sich gezeigt, dass beleuchtete Zwergsignale ein Riesenaufwand sind (auch an Kosten) - und die Ansteuerung der Lampen gleich nochmal. Die Verbreitung der beleuchteten Zwergsignale ist daher klein. Das ist schade.


    Mir scheint, wir brauchen auch ein Zwergsignal-Dummy. Ich denke, das kann für manchen Bahnhof ein cooles Ausstattungsdetail sein. Zu Hilfe kommt uns dabei, dass Zwergsignale die meiste Zeit ihres Lebens "Halt" ("waagrecht") zeigen. Das müsste zu schaffen sein.


    Hier habe ich deswegen vorgeschlagen, dass sich jemand, der gewillt und fähig ist, diese zu produzieren, der Zwergsignale annimmt. Es wurde darauf nach Zeichnungen usw. etc. gefragt.


    Dieser Thread soll diese Dinge beantworten.


    Felix


    (wird fortgesetzt...)

  • [Blockierte Grafik: http://www.railtop.ch/assets/images/Zwergsignal.jpg]


    Kantenlänge (gemessen am Original-Gussgehäuse): 320x320mm
    Anschrägung: 200mm x 45°
    Lampen-Durchmesser: 70mm
    Schuten-Durchmesser: 110mm
    Lochabstand: 190mm
    Dicke des Zwergsignals: 230mm
    Sockelhöhe (aus dem Bild gemessen): ca. 200mm (ist variabel, je nach Lichtraumprofil)



    ...noch eine Anmerkung: 320mm durch 160 ergibt exakt 2mm. Ein Zwergsignal mit 2mm Kantenlänge neben einem Code 80 Gleis (Schienenprofilhöhe ebenfalls 2mm) wirkt wohl eher zu klein. :gruebel


    Felix

  • [Blockierte Grafik: http://www.gotthardmodell.ch/typo3temp/pics/2baf1d303f.jpg]


    Das Microscale-Modell war das erste am Markt. Es ist nicht massstäblich, sondern ein wenig zu gross. Aber es ergibt im Gleis einen guten Gesamteindruck. Hier hat es noch mehr Bilder.


    Abmessungen:
    Kantenlänge (gemessen am Original-Zwergsignal): 3x3mm
    Anschrägung: 2mm x 45°
    Lampen-Durchmesser: 0.6mm
    Schuten-Durchmesser: 1.0mm
    Schuten-Länge: 0.4mm
    Lochabstand: 1.5mm
    Dicke des Zwergsignals: 1.8mm
    Sockelhöhe: 2.5mm
    Sockel: 2mm breit x 1.3mm tief


    Das ganze Zwergsignal steht auf einem runden Unterflur-Einbausockel mit 10mm Durchmesser. Damit kann das Zwergsignal einfach in ein 10mm Loch gesetzt werden.


    Felix

  • Was muss ein Zwergsignal-Dummy für Anforderungen erfüllen?


    • muss gut aussehen auf der Anlage :D
    • muss harmonisch wirken, wenn andere vorhandene Zwergsignale (z.B. Microscale) in der Nähe sind -> 3mm Kantenlänge
    • muss einfach zu montieren sein -> Bohrung genügt
    • muss einfach herzustellen sein -> Version die ohne Spritzguss auskommt ist erwünscht
    • Detaillierung angemessen für einen 3mm kleinen schwarzen Klotz


    Zur Farbgebung: Ich stelle mir vor, dass das Zwergsignal mattschwarz gespritzt wird. Anschliessend können die beiden unteren Lampenplätze weiss ausgelegt werden (mittels Zahnstocher mit Farbe dran). Das ist möglich sowohl wenn die Lampen als Vertiefung angedeutet sind, als auch wenn die Lampen als kleine Stifte aus dem Gehäuse hervorstehen.


    Zur Detaillierung: Sollen die Schuten dargestellt werden oder nicht? Bei Spritzguss (oder überhaupt Guss) sind die Schuten kein Problem. Bei einer Version, die aus dem Vollen gefräst wird, ist der Mehraufwand für die Schuten unverhältnismässig gross. Letztlich spielt es aber wohl eher eine untergeordnete Rolle, wenn ich mir die Bilder von Modell-Zwergsignalen im Web ansehe oder auch meine eigenen Microscale-Zwerge auf der Anlage.


    Zum Einbau: Der runde 10mm-Sockel bei Microscale erwies sich als geniale Konstruktion: Man bohrt ein 10mm Loch neben dem Gleis, steckt den Zwerg hinein, richtet die Höhe aus und fertig. Das 10mm Loch direkt neben dem Schwellenband bewirkt gleichzeitig den "richtigen" Abstand von der Gleisachse.
    Beim Dummy wäre auch eine kleinere Bohrung denkbar (4, 5 oder 6mm). Das Zentrum der Bohrung muss ja sowieso von der Gleisachse aus gemessen und angezeichnet werden.
    Abstand Zwergsignalachse zu Gleisachse = 15mm (in Kurven echli mehr)
    Der Wert ergibt sich aus dem Lichtraumprofil (NEM 102, die Hälfte von Mass B3) = 12.5mm plus die Hälfte der Gehäusebreite = 1.5mm plus 1mm Reserve für Ungenauigkeiten beim Bohren des Montageloches.


    Siehe auch hier.


    Felix


    (Wird fortgesetzt...)


    Edit: Mass für Abstand von der Gleisachse korrigiert.

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

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  • Zitat

    3D-Druck


    Ja, das wäre auch denkbar. Bei einer Auflösung von 0.1mm und einem "Lampen"-Durchmesser von 0.8mm bzw. Schuten-Dicke von 0.2mm sehe ich es allerdings nicht.
    Ganz abgesehen davon, dass ich mich mit 3D-CAD nicht auskenne :nixweiss


    Aber 2D-CAD, das kann ich.
    Das Bild im Anhang ist mein Ansatz, die Aufgabenstellung anzugehen.
    Die Grösse ist kompatibel zum Microscale-Zwergsignal.
    Das Teil kann auch zu Hause auf der Fräsmaschine hergestellt werden. Richtig gut geht es allerdings mit einer CNC-Fräse, z.B. beim Profi :D


    Und jetzt: Kommentare? Anregungen? Verbesserungsvorschläge?


    Felix

  • Danke Felix für deinen tollen technischen Bericht.
    Eine Anregung meinerseits trage ich gerne bei, wonbei mir die beleuchteten Minitrx-Weichenlampen zu Diensten stehen.
    http://minitrix.de/produkte/frontend/index.php?page=detail&detail&sCountryCode=de&start=10&nr=66740&stichwort=Weiche&baureihe=&spur=7&gruppe=11&untergruppe=all&epoche=all&merkmale=all&iNeuheitenKatalogID=0&sNeuheitenSpur=&fromSLIMSITE=0&show=detail&wishednumber=0\


    Das dreieckige Teil würde ich in Ätztechnik anfertigen lassen. Dies ist eine genaue Methode. Das Ätzteil wird danach zu einem Lampengehäuse gebogen, das unten offen bleibt. Löten der Stosskanten ist nicht nötig. In die untere Öffnung wird ein Leuchtstab (klarer Kunststoff) in den Schirm gesteckt. Nun kann der Leuchtstab unterhalb des Schirmes schwarz angemalt und mit einer Lampe gespiesen werden. Nun muss nur noch die oberste der drei Lampen mitFarbe abgedunkelt werden. Voila wir haben eine leuchtende Weichenlaterne.


    Gespannt warte ich auf weitere Vorschläge.

  • Wenn es denn schon ein beleuchteter Dummy sein soll (beide unteren, waagrechten Lampen beleuchtet), dann würde ich das Teil (wie Felix das gezeichnet hat) in Plexiglas spritzen (ein Kunststoffteil also).
    Das Ganze dann in eine gut deckende (fast) schwarze Farbe getaucht und die beiden unteren Lampen angebohrt, die obere mit weisser Farbe angedeutet - fertig.
    Von unten beleuchtet funktioniert das wie ein Leuchtstab einer Lok.


    Das Problem ist eben: Wer fertigt uns so ein Kunststoffteil (bzw. das Spritzwerkzeug dazu) ?(

  • Zitat

    Von unten beleuchtet funktioniert das wie ein Leuchtstab einer Lok


    ...nicht ganz. Der Lichtleiter in der Lok ist am richtigen Ort angeschrägt, so dass die Schräge wie ein Spiegel wirkt. Dadurch wird dann das Licht nach vorne umgelenkt. Und diese Anschrägung ist leider nicht identisch mit der Schräge des Zwergsignal-Gehäuses. Wir würden also nur das Zwergsignal-Innere beleuchten, aber nicht die Lichtaustrittsöffnung :(


    Felix

  • Unschätzbarer Vorteil von Messing ist die Möglichkeit, "Losgrösse 1" zu fahren. Und hier ist die Maschine dazu:


    [Blockierte Grafik: http://www.usovo.de/shop/images/MF70%20CNC%202008%201.JPG]


    Proxxon MF70 CNC - Kost noch nicht mal 900 Euro :D
    Und für weitere 450 Euro gibt's noch nen automatischen Werkzeugwechsler dazu :sensationell


    [Blockierte Grafik: http://www.usovo.de/shop/image…es/popup_images/316_1.jpg]


    Wenn ich jetzt noch eine Idee für eine automatische Materialzuführung hätte, würde ich die Zwergsignale im Keller "unbemannt" fertigen und werde reich :rofl


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

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  • georges
    Für alle probleme gibt es Lösungen 8) Wenn schon mit einem Spritzgusswerkzeug hergestellt; dann sollte es auch beleuchtet sein!
    Für einen Dummy würd ich eher die Idee (CNC) von Felix in anbetracht ziehen. ich hab nen Kollegen mit einer decolletage Firma. Ich frag mal an, was das den so kosten würde.


    lg schnurrli

  • Schnurrli,
    wart noch mit Fragen. Es gibt dann noch eine "richtige" Zeichnung und ich muss auch noch paar Änderungen am Sockel machen. (Für die jetztige Konstruktion muss der Decolleteur auf eine 4-Achs-Fräsmaschine oder ein 4-Achs-Drehzentrum. Das ist eher übertrieben. Es muss auch einfacher gehen, zumal auch kleine Losgrössen möglich sein sollen.)


    Felix
    der im früheren Leben CNC-Operator war

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    3 Mal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Muss der Zwerg so eine riesige Platte unten dran haben? Gerade bei einem Dummy wäre es nett, wenn man lediglich ein kleines Loch in den Schotter und Holzplatte zu bohren bräuchte und den Dummy reinstecken könnte... dann wäre der Montageaufwand minimal, und nachträgliche Montage ebenfalls kein Thema.


    Der Stift sollte allerdings lang genug sein, damit er gut bis zum Holz runter kommt. Nur im Schotter würde ich den Zwerg nicht verankern wollen.

  • Prima! :thumbup


    Was dem jetzt noch fehlt (und was auch dem Microscale-Zwerg fehlt) ist eine Anfasung unten, damit der Sockel leichter in die Bohrung gesteckt werden kann.


    Felix

  • Zitat

    lediglich ein kleines Loch in den Schotter und Holzplatte ... Montageaufwand minimal, und nachträgliche Montage ebenfalls kein Thema.


    Kabelleger
    Das könnte mit einen 2mm Dorn statt des jetztigen 5mm Sockels möglich sein. Ich werd mir das heut Abend mal anschauen.


    Der grosse Sockel hat den Vorteil, dass man Kraft auf ihn aufbringen kann (z.B. mit einem Schraubenzieher), wenn das Lock klemmt. Das geht dann beim Dorn nicht mehr. Da muss die Bohrung von Anfang an passen.


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    2 Mal editiert, zuletzt von fgee ()

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