Reinigung: Schienenreinigung

  • Guten Abend


    Ich habe ein Problem. Und zwar habe ich ständig Probleme mit der Stromaufnahme der Loks. Ständig bleiben sie stehen oder reagieren auf die Befehle der Minitrix Central-Control (Digital) sehr langsam. Das erste Mal passierte es diesen Frühling. Zuerst dachte ich an ein Prblem mit der Verkabelung. Aber an den Kabeln lags definitiv nicht. Dann habe ich alle Schienen von der Anlage genommen und geputzt. Dann gings für einige Wochen wieder. Aber leider fing das Problem wieder an, obwohl ich die Anlage nach jedem Gebrauch zudecke. Kennt jemand eine Lösung für dieses Problem oder ist es wirklich so, dass man bein den N-Anlagen ca. alle zwei Monate die Schienen entfernen und reinigen muss? Auf meiner ehemaligen H0-Anlage hatte ich dieses Problem nämlich nicht. Aber ansonsten bin ich von der Spur N begeistert.


    EDIT: Ich habe gestern Abend die Schienenreinigung gemacht. Zudem habe ich die Radsätze der Wagen und Loks gereinigt. Mir viel auf, dass sich die Haftreifen des Minitrain-NPZ langsam auflösen. Auch die Radsätze der Zwischenwagen und des Bt waren voller Gummiresten. Hat schon jemand dieses Phänomen beim Minitrain-NPZ beobachtet? Liegt es daran, dass dieses Fahrzeug vielleicht schon etwas älter ist? Ich denke, dass dies auch einer der Gründe für die schlechte Stromaufnahme der Loks ist, wenn der NPZ die ganzen Schienen verschmutzt und gar nicht unbedingt der Staub.

  • Hallo Georg, soooo abnormal sind deine Probleme nicht!


    Ich fahre analog und habe im grossen ganzen einen zuverlässigen Fahrbetrieb. Meine Moba steht im Hobbyraum, wo wenig Luftbewegung und damit wenig Staubentwicklung ist. Dennoch stelle ich fest, dass ca. nach 4 Wochen Betriebspause die Loks zu stottern beginnen. Je länger die Pause, desto schlimmer - je häufiger Betrieb gemacht wird, desto zuverlässiger läuft alles. Man könnte sagen: Die Schienenprofile, Radschleifer etc. oxidieren bei Nichtgebrauch und bleiben blank, wenn man sie verwendet.


    (Zunächst: Ob der Roco-Rubber und die Minitrix-Reinigungsbürste für die Moba hilfreiche Werkzeuge seien, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Ich verwende beide seit 25 Jahren und konnte keine negativen Effekte feststellen.)


    Schienen: Die Schienen abmontieren tue ich für die Reinigung nicht. Sondern ich ziehe die Schienenoberfläche leicht mit dem Roco-Rubber ab. Ersatzweise schiebe ich den Roco-Clean Reinigungswagen mit einer starken Lok über die Anlage. Seit etwa zwei Wochen teste ich auch den Einsatz der "Noch Reinigungszwerge" (5 Stück ca. 12.- im Fachhandel). Es sind kleine Filzgleiter, die unter Güterwagen geclipst werden Scheint mir ein brauchbares Zeug zu sein. Ein Ersatz für den periodischen Einsatz des Roco-Rubbers ist es hingegen nicht!


    Räder: Wer mit Haftreifen fährt muss damit leben, dass sich an den übrigen Rädern mit der Zeit Gummiablagerungen ansammeln. Diese haben natürlich keinen positiven Einfluss auf das Fahrverhalten. Auch hier gilt deshalb: Bei Bedarf putzen! Bei Loks geht das gut mit der Minitrix Lokrad-Reinigungsbürste. Bei Wagen habe ich das Prinzip "umgedreht" und verwende eine rotierende Messingbürste (z.B. Proxxon) um die Wagenräder zu reinigen.


    Dass sich Gummiablagerungen an den Rädern sammeln, bedeutet nicht notwendigerweise, dass sich die Haftreifen auflösen. Ich denke es ist eher mit den Autoreifen vergleichbar, deren Profil sich ja auch abnutzt im Gebrauch, aber nicht "auflöst". Richtig ist hingegen: Haftreifen können altern, werden dann spröde, brechen und fallen ab. Dies ist mir in 25 Jahren bei genau zwei Haftreifen passiert (am Hobbytrain De 4/4).


    Stromschleifer: Auch die Stromschleifer in den Loks können oxidieren. Nach etwas erneutem Einfahren kann man davon ausgehen, dass die Oxydschicht "abgewetzt" ist - zumindest dort, wo Reibung auftritt: an den Radschleifern. Etwas schwieriger ist die Sache beim Übergang vom Drehgestell zum Chassis. Da bewegt sich der Schleifer nur von der Geraden in die Kurve und wieder zurück. Der Gesamtweg ist oft weniger als 3mm. Hier hilft eigentlich nur: Lok zerlegen und Kontakte sorgfältig (mit Gefühl) abziehen mit einem Stück Roco-Rubber.
    Beim Wiedereinsetzen der Drehgestelle darauf achten, dass sie nicht vertauscht sind zu ihrer ursprünglichen Einbaulage! Sonst fährt die Lok falschrum...


    * * * * * * *


    Zusammenfassung:
    - Wenn die Züge zu stottern beginnen, putze ich die Schienen (mit Roco-Rubber).
    - Wenn die Loks dann immer noch stottern, kriegen sie eine "Drehgestell-Revision": Drehgestelle abnehmen, zerlegen, reinigen, Schleifkontakte polieren und bei Bedarf zurechtbiegen. Wieder zusammenbauen. Das wirkt Wunder!


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    Einmal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Merci für deine ausführliche und hilfreiche Antwort. Ich werde mich mal auf die Suche dieser "Tools" machen. So ein Rubber habe ich bereits. Allerdings den von Minitrix, welcher bei der Startpackung dabei war. Aber so ein Reinigungswagen tönt noch interessant, vor allem für die Tunnels. Auch die Proxxon-Messingbürste ist sicher hilfreich. Bis jetzt putze ich die Räder mit einem feuchten Tuch.

  • Noch als kleine Ergänzung zu Felix Vorgehen:


    Gleise: Seit neuestem verwende ich die Reinigungsfilze von Jörger unter den Roco-Clean-Wagen. Das Ergebnis überzeugt mich. Zudem muss die Lok etwas weniger ziehen, was bergauf manchmal wesentlich sein kann.


    Triebachsen: Zum Reinigen der angetriebenen Lokräder habe ich mir eine Liege in U-Form aus Schaumstoff hergestellt. Hier lege ich die Lok mit den Rädern nach oben rein. Damit die Dachleitungen und Stromabnehmer sich nicht im Schaumstoff "verhakeln", liegt im unteren Teil der Liege ein Stück Papier oder Karton.


    An die Minitrix Lokrad-Reinigungsbürste habe ich zwei Drähte gelötet, die ich mit dem Trafo verbunden habe. So kann ich den Strom zu einer Achse bringen, während ich die anderen rotierenden Räder mittels Jörger-Filz, Roco-Rubber oder gar in Alkohol getauchten Textilien reinigen kann. So vermindere ich ein wenig das Kratzen der Messingbürste auf den Radreifen.


    Diese Vorgehensweise habe ich den N-Bahn-Freunden beider Basel "abgekupfert".


    Dieses Verfahren geht auch mehr oder weniger (!?) gut für Triebfahrzeuge der Spur Nm, sofern sie nicht einen gar kurzen Achsstand aufweisen. Dieses Problem stellt sich übrigens auch beim Tm II von Arnold und den deutschen Köf.


    Staub allgemein: Um die Staubaufwirbelung allgemein etwas in Grenzen zu halten, lasse ich den Staubsauger nicht mehr im Hobbyraum laufen. Er steht vor der Tür, hat dafür aber zusätzlich einen rund 8 Meter langen flexiblen Schlauch erhalten. (Zentralsaugersystem )


    Als zusätzliches Hilfsmittel saugt der Staubsaugerwagen von Lux mit viel Lärm feinen Hausstaub und überzählige Grasfasern vom Begrünen der Anlage weg. Er ersetzt nicht vollständig das periodische Saugen der Gleise, verlängert aber das Intervall. Bei <-PPB-> ist zu diesem Zweck von Zeit zu Zeit ein spezieller "Bauzug" unterwegs.

  • Hier noch ein ganz neues Foto des aktuellen Reinigungszuges der <-PPB->.


    Dazu ist noch der "optische" Umbau eines Nassreinigungswagens im Gange. Bei der ersten Probefahrt fehlte allerdings neben der gelben Farbe noch der Stromabnehmer. Und die Firmenschilder fehlen noch an allen Fahrzeugen. Aber die Werkstatt geniesst halt im Moment noch die Fest- und Feiertage.


    Die Beschreibung aller Wagen und der Umbauten erfolgt in den nächsten Tagen auf unserer HomePage.

  • Wie auf dem Bild des <-PPB-> -Reinigungszuges zu sehen ist, hat Lux seinen "Schienenschleifwagen" oder besser seinen "Schienenpolierwagen" noch vor Jahresende ausgeliefert. Allerdings habe ich erst mal festgestellt, dass die Mechanik hörbar funktioniert und sich der Wagen aufgleisen lässt.

    Ob dieses doch anständig teure Modell gegenüber den Roco-Clean oder Jörger-Filzschleifern Vorteile bringt, wird sich erst noch weisen müssen. Aber 2006 ist ja noch lang und hat noch nicht mal angefangen.


    Der Wagen lässt sich übrigens mit den montierten Filzrollen oder aber auch mit "Flies"-Rollen bestücken. Ob letztere ebenfalls polieren oder aber die Gleise aufrauhen würden, weiss ich noch nicht.


    Der Anpressdruck der Rollen auf die Gleise lässt sich in gewissem Masse regulieren. Gemäss Bedienungsanleitung wäre es aber falsch, wenn der Wagen sich aus eigener Kraft fortbewegen würde....

  • Hallo zusammen,
    Habe heute gerade dieses Forum gefunden. Meine Moba habe ich nach mehreren Jahren Pause im Oktober wieder aufgebaut. Habe auch den Lux Staubsauger und denke an den Kauf des Polierwagens nach.


    Darf ich erfahren, welche version bei dir im einsatz ist?
    Mit Akku oder ohne
    Danke

  • Mein Polierwagen läuft nach Wegnahme der Stromversorgung noch ein paar Sekunden nach. Ob da allerdings ein Akku drinsitzt, oder ob nur ein Kondensator noch etwas Energie liefert, weiss ich nicht. Auf jeden Fall reicht es, dass bei kurzen Stromunterbrüchen - zum Beispiel bei nicht ganz tollen Weichen - die Polierscheiben weiterdrehen.


    Schöne Ostern und saubere Gleise!

  • Hallo zusammen,
    Ich dachte auch schon darüber nach, den Polierwagen von Lux zu kaufen. Aber angesichts des Preises habe ich mir vorerst den Schleifwagen von Minitrix gekauft. Im vergleich zum Roco ist ein aufschiebbarer Filz über 2 gefederte, verstellbare Schrauben montiert. Der Filtz lässt sich problemlos gegen ein zugeschnittenes Roco-Ruberplättchen austauschen.
    Wer einen Roco -schleifwagen einsetzt, dem würde ich den Minitrix zum Kauf empfehlen, weil er etwas schwerer ist und denke ich wegen den Drehgestellen und dem gefederten Schleifer im gegensatz zum Roco kaum entgleist.


    Weiss jemand ob das Gewicht im Minitrix Wagen angeklebt ist?
    Ich wollte die Braune Karosseri gegen die mit Minitrix-Beschriftung austauschen.


    Danke für die Hilfe
    Christoph

  • Hallo zusammen


    Habe einen Reiniger bei Sammler Service bestellt. Ich kann aber noch keine Resultate vermelden. Für alle die's interessiert:


    http://www.us-trains.com und dann links unter Schienenreiniger das Produkt CENTERLINE RAIL CLEANER suchen.


    Oder direkt:
    http://www.centerline-products.com


    Vielleicht hat jemand mit diesem Gerät Erfahrung. Ich habe meine Bestellung auf Empfehlung eines Modellbahners mit sehr langen Fahrstrassen gemacht.


    Guido

  • Was hier noch gut ist, ist bei DKWs wird dann der ganze Körper gereinigt, statt nur die Lauffläche der Räder wie beim LUX.


    Aber was nicht ersichtlich war aus dem Bild, ist ob da ein motörchen das ganze antreibt oder nicht.


    Aktuell überleg ich mir eh etwas wie man die Räder während der Fahrt reinigen kann.

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Hallo


    Falls der Centerline mit oder ohne Antrieb gemeint ist, nein, er hat kein "Motörchen". Er ist aber relativ schwer und man sollte wenn möglich das dazu bestellbare Reinigungsmittel gebrauchen. Ob dies zwingend nötig ist ? Ich mache es meistens so, 1 x bestellen um rauszufinden ob es sich um ein gängiges Produkt handelt ( Sprit u.s.w. ), falls nicht und es funktioniert, bestell ich's in Zukunft.
    Übrigens, als ich das Mittel bestellen wollte wurde mir, weil ich es erst in vielleicht 2 bis 3 Jahren brauchen würde, abgeraten, da der Verlust durch Verdunstung sonst zu gross sei. Deshalb habe ich bis heute noch keinen richtigen Versuch gemacht


    Übrigen das Reinigungsflies welches dabei ist, sieht aus wie die modernen Abwasch- Reinigungsfliese nur in feinen Streifen geschnitten.


    Wenn jemand das Mittel bestellt, stelle ich meinen Reinigungswagen für Versuche zur Verfügung. Für eine Beurteilung sollte, m. M. nach, alles gemäss Vorschrift gemacht werden.


    Guido

  • Also dann dreht sich die Rolle oder schleifft die Rolle mehr?
    Ohne Motor müsste die Rolle eigendlich leichtgänig sein, da sonst die Rolle wie verkantet und nicht mehr dreht.

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Gemäss den Bildern auf der Produkteseite sollte sich diese Rolle drehen, besonders bei den H0 Modellen sieht man es an den schwarzen streifen..

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Ich besitze diesen Centerline-Reinigungswagen bereits schon einige Jahre und bin sehr zufrieden damit.


    Da das Gewicht dieses doch kleinen Gefährts recht hoch ist, dreht sich dadurch auch die Rolle sehr leicht.


    Als Reinigungsflüssigkeit verwende ich techn. Isopropanol (in der Aphoteke erhältlich) das auch sehr heikles Material nicht angreift aber über eine ausserordentlich hohe Reinigungskraft verfügt.


    Wie bereits weiter oben beschrieben, wird auf die Rolle ein in Streifen geschnittenes Reinigungsflies auf die Rolle gerollt (blödes Wort) :evil
    Auf dieses Flies genügend Ispropanol geben und losfahren.
    Das schnell trocknende Isopropanol hinterlässt dabei keinerlei Rückstände.


    Ich hänge diesen Reinigungswagen manchmal auch in eine Komposition -direkt hinter der Lok, so werden gleichzeitig auch die Räder der nachfolgenden Wagen (wenn nicht allzu stark verschmutzt) gereinigt.


    Alles in allem - ein gutes Ding!


    Gruss


    Andi

  • Hallo


    Vielleicht noch zur Vervollständigung. Die Rolle ist in ihrem Messingrahmen nicht aufgehängt, eingespannt oder sonst irgendwie geführt. Sie dreht sich bei Fahrt frei, innerhalb ihres Rahmens nach vorne oder zurück. Ich vermute die Reinigung funktioniert deswegen so gut, weil sich mit dieser Rolle ein Mittelding zwischen sich Drehen und gleichzeitig über die Schienen gezogen werden, abspielt. Wenn Diese nähmlich nur gedreht würde, wäre der Schmutz eingeweicht, jedoch nicht entfernt. Die Rolle dreht sich also etwas weniger schnell als sie sollte und schleift mit dem, auf der Messingrolle aufgewikkeltem Flies, den Schmutz weg.


    Alles klar ? Sonst faxe ich eine Skizze.


    Guido

  • ja Faxe mal eine Skizze ans Forum :]


    Ich kanns mir schon vorstellen, nur ist nicht irgendwann die das ganze gleichschnell? So bei 50m Gleis kanns schon passieren...

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

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