Ist das der nächste Geniestreich von Stadler Rail?

  • Stadler entwickelt in Zusammenarbeit mit den SBB neuartiges Transportkonzept
    Bussnang (TG) – Nach einer mehr als zehnjährigen Pause kehren die SBB zurück aufs Wasser. 2006 hatte es noch geheissen «SBB verkauft Schweizerische Bodenseeschifffahrt an IG Bodensee». Nun will die SBB diesen Geschäftszweig mit einem innovativen Effort zurückerobern. In der Firma Stadler Rail AG haben die SBB eine kompetente Partnerin gefunden. Diese Wahl drängte sich auf: Nur 14 km misst die Luftlinie vom Stadler Werk zum Bodensee.


    Schwimmfähige Zweikraftlokomotive
    Das Konzept sieht eine Lok vor, die sowohl auf Schienen als auch auf Wasser verkehrt. Dadurch entfällt ein Lokwechsel. Ein grosses Sparpotential verspricht man sich, weil die von einer solchen Lok geführten Züge sehr flexibel einsetzbar sind. Neu werden Schienen bis an die Anlegestelle verlegt. Die Spezialzüge fahren dann ohne Unterbruch direkt ins Wasser. Dank Hightech-Sensoren wechseln sie unmittelbar in den Schwimmmodus. Diese Sensoren sind in Kooperation mit tunOstschweiz* im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes entwickelt worden.


    [Blockierte Grafik: https://schienen.ch/media/fotos/sns/sbb-geht-ins-wasser.jpg]
    Eem 924, Projektstudie SBB


    Die Eem 924 basiert zu einem grossen Teil auf den bei den SBB Cargo bereits in Betrieb befindlichen Eem 923. Dank dem Konstruktionsprinzip als Hybridlokomotive weisst das Fahrzeug eine hohe Masse auf. Das wirkt sich positiv auf die Stabilität aus; die Lok liegt ruhiger und tiefer im Wasser. Die auf den Radachsen (von aussen nicht einsehbar) angeordneten Turboschaufelräder können so viel effizienter ihre Arbeit verrichten.



    Maquette 1:1
    Die Herstellerin Stadler Rail AG hat ein 1:1-Holzmodell gebaut. Die Maquette, die im Werk in Bussnang (TG) aufgebaut ist, wurde seit Januar 2019 über 160 Fachpersonen und Interessengruppen vorgestellt. Diese haben insgesamt mehr als 220 Anregungen zur Optimierung des Gesamtkonzeptes eingegeben. Anfangs April schliesst das Projektteam die erste Phase der Konzepterstellung ab. Bis dahin werden alle Erkenntnisse aus den technischen Gesprächen wie auch aus der Modellphase in die entsprechenden Dokumente eingearbeitet. Dieser Phase folgen zwei weitere Überarbeitungsrunden zwischen den SBB und Stadler Rail, an deren Ende die notwendigen Unterlagen zum Bau der Lok erstellt sein müssen.



    Fischspezialitäten
    Zukunftsmusik bleibt der Einsatz eines Speisewagens: Wegen den hängigen Einsprachen von lokalen Fischern musste dieses Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Angedacht war, Fische während der Fahrt mit einer Spezialklappe zu erfassen und anschliessend automatisch zu filetieren. Damit hätten die SBB eine kaum schlagbare Kompetenz beim Servieren von Speisefisch erlangt; noch frischer geht nimmer!



    Sicherheitskonzept
    Bei aller Innovation wurde die Sicherheit nicht vernachlässigt. Bei schwerem Seegang schliessen sich automatisch alle Öffnungen. Die Lok kann kurzfristig bis zu 45 Minuten unter Wasser operieren. Bei den involvierten Konstrukteuren wird sie deshalb liebevoll «Taucherli» genannt.



    Tests bei Altnau/TG
    Am Nachmittag, 1.4.2019, findet ab 14.30 Uhr bei Altnau die Wasserung des Holzmodells statt. Der Test ist öffentlich zugänglich. Aus Sicherheitsgründen muss jedoch eine Schwimmweste in Signalfarbe getragen werden.



    Bei genügendem Interesse organisiert der sNs kurzfristig eine gemeinsame Anfahrt. Meldet euch hier.



    * tunostschweiz.ch/hightech-sensoren/

  • Vielleicht hat er Morgen keine Zeit :P


    Unser Lokalblättchen, dass nur Dienstag und Freitag erscheint, musste seinen 1. April-Scherz auch schon vorgestern raushauen, wäre fast darauf reingefallen, bis da stand, dass man am Montag... :whistle

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