Anlagen-Vorstellung: Kahate, Japan

  • Hallo zusammen,
    ich möchte mich zuerst kurz vorstellen; mein Name ist Thomas, ich bin 50 Jahre jung und wohne in Einsiedeln. Ich arbeite schon seit ewig bei der SBB, die Lehre machte ich 1986 als Bahnbetriebsdisponent (als es bei der Bahn noch "Allrounder" gab). Mittlerweile bin ich aber ein "Büro-Gummi" und arbeite mit der IT an der Ablösung bzw. Weiterentwicklung der Fahrplanplanungs-Software.
    Im Februar dieses Jahres habe ich nach langer Zeit wieder mit dem Hobby Modelleisenbahn angefangen. Nach langer Suche habe ich einen schönen, 44 m2 grossen Raum gefunden.
    Als grosser Japan-Fan war für mich klar, dass ich eine Anlage nach japanischem Vorbild erstellen würde, und zwar sowohl mit Shinkansen- als auch konventionellen Zügen. Das Thema meiner Anlage wird eine mittelgrosse Hafenstadt - eben "Kahate" - an der Sanyo-Shinkansen Strecke Osaka-Hakata, mit diversen Vorortslinien, und einer Art Tram sein.
    Ebenfalls klar für mich war, dass die ganze Anlage digitalisiert und über PC gesteuert werden soll. Dafür benutze ich die Zentrale und Module von Digikeijs. Für die Steuerung habe ich diverse Software evaluiert und mich dann für "Modellstellwerk" entschieden.
    Im Moment steht noch nicht allzu viel, die ersten paar Gleise eines Schattenbahnhofs sind gelegt und verkabelt, und ich taste mich langsam an die Geheimnisse von Modellstellwerk und die Digitaltechnik im Allgemeinen heran. Es fahren auch erst 7 Züge herum, diese Zahl wird sich aber sicher noch erhöhen...
    Wer Lust und Interesse hat, kann sich gerne auf der Homepage umsehen, dort versuche ich den Baufortschritt möglichst aktuell zu halten.
    Und falls sich jemand für das Thema interessiert und Lust hätte, beim Bau mitzumachen (und in der Region Einsiedeln wohnt...) kann sie/er sich jederzeit bei mir melden kahate-railway@hispeed.ch.


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Potz Blitz, da hast du aber gleich ein grosses Projekt in Angriff genommen ;)


    Sieht im Moment alles ziemlich flach aus. Gemäss Anlageplänen scheint es aber mehrere Ebenen zu geben oder?
    Arbeitest du bewusst mit Oberflur Weichenantrieben. Ist sicher bauseitig einfacher, könnte dann aber beim Geländeausbau störend wirken.


    Wünsche weiterhin gutes Gelingen und viel Freude beim Bau!


    Gruess
    Beat

  • Hallo Beat,


    ich habe mir vorgenommen, dass in 5 Jahren bis auf die Landschaft alles fertig sein soll... Bis Ende Jahr sollte zumindest das mittlere Segment mit dem grossen Hauptbahnhof fertig sein (auch noch ohne Landschaft, nur mal die Gleise verlegt und befahrbar).
    Was im Moment steht sind nur 2 der total 4 Schattenbahnhöfe. Der sichtbare Teil der Strecken wird ca. 30 cm höher sein. Dort werden dann auch Peco-Gleise und Weichen mit Unterflurantrieb eingebaut. Meine nächste grosse Herausforderung wird dann sein, einen 7-gleisigen Wendel zur "Landschafts-Ebene" zu bauen.
    Im Grossen und Ganzen bin ich ganz zu frieden mit dem Baufortschritt; die Züge fahren schon recht ordentlich und halten (meistens) auch dort wo sie sollen. Die ganze Verkabelung hatte ich mir aber schon einiges einfacher vorgestellt.


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Zum Shinkansenbahnhof Kahate hätte ich ne Anmerkung.


    So wie es ausieht ist Kahate (Tokuyama) eher ein Hikari resp. Kodama Halt. Und du planst da 2 Mittelperrons, ich würde hier eher auf die std. Aussenperrons gehen mit den zwei Highspeedgleisen in der Mitte. So kannst du ihn kleiner bauen und trotzdem einen 16er N700 Nozomi durchjagen lassen, resp. oldstyle nen 16er 500 ;)
    Hast so immer noch platz die die 4er/6er 0/100, 8er 500 (EVA), 8er 700-RS.

  • Hallo Elsurion,
    da hast du natürlich recht. In einer früheren Planungs-Version (die jetzige ist Nr. 63...) hatte ich das auch schon mal mit den Aussenperrons, sogar mit einer leichten Kurve (mit den Mittelperrons von Kato sehen Kurven nicht gerade schön aus).
    Den Gleisplan des Bahnhofs Kahate werde ich sowieso nochmals überarbeiten; als Vorbild diente mir Kyoto, das scheint mir aber mittlerweile arg "überdimensioniert". Ich werde dabei sicher auch die Aussenperron-Variante für den Shinkansenbahnhof wieder in Betracht ziehen.
    Gruess,
    Thomas

  • Hallo zusammen,
    ich erlaube mir mal wieder ein Update abzugeben:
    Der Bau läuft eigentlich gar nicht so schlecht, ich komme etwa so rasch voran wie ich mir vorgenommen hatte. Unterdessen bin ich am Bau des ersten Gleiswendels dran, welcher den "Haupt-Schattenbahnhof" mit dem grossen "richtigen" Bahnhof (Kahate Station) verbinden wird. Der Bau der verschiedenen Überführungen zum Gleiswendel war recht aufwändig, vor allem auch weil ich den ursprünglichen Gleisplan nochmals abgeändert habe, so dass nun alle Streckengleise im Wendel kreuzungsfrei erreichbar sind.
    Die Verkabelung versuche ich nach einem einigermassen logischen System durchzuführen, so dass ich im "Notfall" nachvollziehen kann, welches Kabel wohin führt. Allerdings musste ich feststellen, dass mein ursprünglicher Plan einer zentralen Stelle, wo alle Decoder und die DR5000 platziert sind, nicht ideal ist. Ich habe daher angefangen die Rückmelde- und Weichendecoder unter der Anlage in der Nähe der jeweiligen Gleise und Weichen zu platzieren, was auch den Kabelverbrauch positiv beeinflusst.
    Auch der Rollmaterialpark wächst langsam aber stetig an, und die Steuerung über "Modellstellwerk" habe ich mittlerweile recht gut im Griff.
    Im Anhang noch ein paar aktuelle Bilder vom Gleiswendel. Mehr Bilder und Info's zur Anlage findet Ihr sonst auf http://www.kahate-railway.ch.
    Viele Grüsse
    Thomas

  • Das sieht bombastisch aus... ein brachialer Wendel.


    Sehe ich richtig, du klemmst die Wendelsegmente nur unter die U-Scheiben? Habe ich so noch nie gesehen. Wie bist Du darauf gekommen, dies so zu bauen?


    Kommt gut!


    Gruss Livio

  • Hallo Livio,
    ja, die einzelnen Bretter sind nur über die Unterlagsscheiben befestigt. Das hab ich so auf einem Bild auf einer der unzähligen Gleiswendel-Bauanleitungen gesehen, welche ich vor dem Bau gegoogelt hatte. Das Prinzip ist sehr einfach und trotzdem ist alles absolut steif. Ich hoffe nur, dass ich nie bei einem der mittleren Gleise etwas anpassen oder löten muss...


    Viele Grüsse
    Thomas

  • Hallo zusammen,

    es geht immer noch fleissig weiter mit meiner Modellbahn: der Gleiswendel ist nun (fast) fertig, und ich kann jetzt endlich mit dem Bau des Hauptbahnhofes anfangen. Da der ganze Bahnhof typisch japanisch auf einer Art Brücke liegt, gibt dass dann ein ziemliches Gefummel mit den Weichenantrieben.

    Ich habe auch einen ersten "Gehversuch" mit dem 3D-Drucker gemacht: die Strassenunterführung habe ich mit Sketchup gezeichnet und dann ausgedruckt. Sie muss natürlich noch nachbearbeitet, verklebt und schön angemalt werden, aber eigentlich bin ich mit dem Ergebnis für einen "ersten Wurf" ganz zufrieden. Das Vorbild für diese Brücke steht in Himeji.

    Ein grösseres Hindernis könnte noch werden, dass es im Moment ziemlich schwierig scheint, an Peco-Weichen ranzukommen. Bei den meisten Modellbahn-Geschäften ist der Vorrat zwischen Null und einigen wenigen verfügbaren Weichen. Zurzeit habe ich nicht mal genügend Weichen für die Ostseite des Bahnhofes :(


    Viele Grüsse

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    nach ziemlich genau einem Jahr Bauzeit können nun die ersten Züge vom Schattenbahnhof über den Wendel bis zum Hauptbahnhof einfahren. Dort ist im Moment aber noch Schluss, d.h. es geht dann den gleichen Weg wieder zurück.

    Das Bauen mit Peco-Gleisen und -Weichen ist doch sehr viel aufwändiger geworden als ich mir das eigentlich vorgestellt hatte. Vor allem der Einbau der Unterflur-Antriebe hat mich einiges an Nerven gekostet, aber schlussendlich hab ich's hingekriegt und es funktioniert alles so wie es soll und die Züge entgleisen auch nirgends.

    Die ursprüngliche Idee, dass der ganze Weichenbereich auf einer "durchlässigen" Brücke liegt, musste ich leider fallen lassen. Die Weichen mit in das Trassenbrett eingelegten Bowdenzügen zu stellen hätte zwar funktioniert, aber was ich nicht bedacht hatte sind die Unmengen an Kabeln, die ja auch noch zu den Gleisen und Herzstücken hätten gelegt werden müssen. Nachdem ein "Versuchsaufbau" nicht das gewünschte Resultat geliefert hatte, hab ich diese Idee wieder verworfen. Der ganze Einfahr-Weichenbereich ist natürlich immer noch auf einer Brücke, aber die Seiten werden dann so gestaltet wie wenn es dort Geschäfte oder Lager hätte, was ja in Japan auch sehr oft zu sehen ist (siehe Bild aus Google Earth). Dafür gibt's dann 2 Strassen-Unterführungen, so dass man trotzdem unter der Strecke durch auf die andere Seite schauen kann. Und so konnte ich auch die Weichenantriebe direkt unter den Weichen montieren.

    Die Perrons und das Hochhaus habe ich nur spasseshalber provisorisch mal hingestellt, damit es etwas lebendiger aussieht.


    Viele Grüsse

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    wieder mal ein kurzes Update - in der (vermeintlich) heissen Jahreszeit wird ja zwar meistens weniger an der Modelleisenbahn gearbeitet, aber ein paar Stunden habe ich mir trotdem "gegönnt"... ;)

    Jetzt ist auch die "Westseite" des Shinkansen-Bahnhofes im Rohbau fertig; die Züge können jetzt also von Fukuoka Hakata Station bis nach Kahate fahren 8) . Dort ist jetzt mal für längere Zeit Endstation, denn ich möchte mich als Nächstes auch dem Landschaftsbau widmen, bevor ich auf der "Ostseite" weiterbaue. Ich habe schon recht genaue Vorstellungen, wie die Stadt aussehen soll. Oberhalb des Bahnhofes - also dort wo die Züge vom Gleiswendel aus den Tunnels kommen - wird es einen japanischen Tempel (Byōdō-in – Wikipedia) mit kleinem See und Park geben; die Vorotsbahn wird dort auch eine Haltestelle haben, bevor sie dann quer durch die Stadt - teilweise als Tram - bis zum Hauptbahnhof weitertuckert. Die Stadt selber wird typisch japanisch mit einigen modernen Gebäuden um den Bahnhof, und kleineren, teilweise auch recht alten Gebäuden in den "Vororten" gestaltet.


    Übrigens: einige von Euch haben mit per Mail kontaktiert; ich habe allen zurück geschrieben, da ich aber von niemandem eine "Rückantwort" erhalten habe könnte ich mir vorstellen, dass meine Mails im Spam gelandet sind. Wer also noch Interesse an einem Kontakt hat kann sich auch direkt bei mir unter thomas_kuenzi@hispeed.ch melden.


    Viele Grüsse

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    ein kurzes "Weihnachtsupdate" aus Kahate: das erste Drittel der Shinkansen-Strecke ist nun fertig, d.h. die Züge können nun vom Bahnhof auf eine 5-minütige Fahrt den Gleiswendel hinunter, dann zum Shinkansen-Schattenbahnhof und von dort wieder zurück. Im Endzustand ist dieser Teil der Strecke dann (fast) ausschliesslich "unsichtbar", da die Züge kurz nach dem Bahnhof in einen Tunnel fahren. Die "Paradestrecke" wird dann auf der anderen Seite des Bahnhofs Richtung des "linken Schenkels" führen.

    Ebenfalls habe ich erste Versuche mit der Landschaftsgestaltung gesammelt; im Bereich über dem grossen Gleiswendel habe ich begonnen den Hügel, auf welchem dann eine grosse Tempelanlage mit kleinem See sein wird, mit Gips zu modellieren.

    Ausserdem musste ich die Verbindung zwischen PC und Digitalzentrale von USB auf LAN umstellen, da die USB-Verbindung immer wieder abgebrochen war und die Anlage dann nicht mehr gesteuert werden konnte. Die Umstellung hat mir einiges Kopfzerbrechen bereitet und ich musste mich durch diverse Foren "kämpfen", bis ich herausgefunden hatte wie das zu konfigurieren ist. Aber schlussendlich hat's funktioniert und jetzt läuft alles wieder sehr stabil.

    Als nächstes werde ich mich jetzt um die Stadtgestaltung kümmern, d.h. Strassenverläufe, die Platzierung von Büro- und Wohnhäusern, und die Gestaltung rund um den Bahnhof. Und dann starte ich mit dem Bau des 3-gleisigen Wendel auf dem linken Schenkel, damit ich danach an der Shinkansen-Paradestrecke und dem zweiten grösseren Vorortsbahnhof weiterarbeiten kann.

    Viele Grüsse und einen guten Rutsch ins 2022

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    mein letzter Eintrag ist schon mehr als ein Jahr alt, daher melde ich mich mal wieder mit dem Baufortschritt...

    Es hat sich einiges getan in diesem Jahr, der linke Schenkel ist zu einem grossen Teil im Rohbau fertig gestellt. Das heisst, dass der Kreis (bzw. der Hundeknochen) der Shinkansen-Strecke geschlossen ist :) .

    Die Shinkansen fahren jetzt also in ca. 8 Minuten eine vollständige, 168 Meter lange Runde mit umgerechnet maximal 220 km/h (im "Schattenbereich" nur ca. 160 km/h). Allerdings erfolgt die Steuerung zur Zeit nur manuell, weil ich noch keine Zeit hatte die Software so zu programmieren dass ein automatischer Betrieb möglich ist. Dies werde ich als nächstes angehen, sollte ja keine Hexerei sein.

    Danach ist dann noch der letzte Teil der Vororts-Linie zu bauen, d.h. ein kleiner Vorortsbahnhof, der "östliche" Teil vom Hauptbahnhof sowie ein weiterer Gleiswendel zum Schattenbahnhof. Wenn es einigermassen gut läuft sollte ich Ende 2023 mit dem Rohbau fertig sein.

    Hier mal ein paar Bilder vom "Eröffnungstag":


    Und hier noch Links zu ein paar kurzen "Fahr-Videos":

    Video 1

    Video 2

    Video 3

    Video 4

    Video 5

    Video 6

    Video 7


    Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

    Viele Grüsse

    Thomas

  • Interessant finde ich den JR500-EVA, den hab ich auch.


    Nur den Shikishima hab ich nie gekauft, passt bei mir ned rein.

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

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