Der eine oder andere von Euch hat ja sicher mitbekommen, dass seit Anfang Dezember 2 motorisierte Fahrgestelle von Kato erhältlich sind ( siehe Conrad )
Ich hab mir mal aus reiner Neugierde ein 4-achsiges Fahrgestell zugelegt. Mal sehen, was meine Fantasie letzlich daraus macht. Ich geb hier mal einen ersten, kleinen Testbericht zu dem Ding ab. Dazu hab ich noch ein paar Bilder auf ImageShack abgelegt.
Damit wir mal die Grösse des 4-Achsers einschätzen können, ein Vergleich mit dem Bügeleisen Ee 3/3. Die Ee 3/3 ist leicht kürzer, dafür aber höher und fast 4 mal schwerer als das Fahrgestell.
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Das Leichtgewicht bringt gerade mal 11 Gramm auf die Waage (Ee 3/3 = 41 g). Erstaunt hat mich die Laufruhe. Jede meiner Loks ist erheblich lauter als das Kat-Fahrgestell. Aber es ist auch ein wenig eine Rennsemmel.
Das Gestell ist im Grunde genomen eine 2/4. Und das angetriebene Drehgestell hat einen einzigen Haftreifen.
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Die Stromaufnahme erfolgt über alle 4 Achsen. Die Räder haben einen Durchmesser von 5 mm, der Kranzdurchmesser beträgt 6.5 mm.
Lustig ist die Conrad-Angabe LüP. Das Ding hat ja keine Puffer. Die Länge von 58 mm bezieht sich auf die Rahmenplatte, die genau 1 mm Dick ist. Die Gessamtlänge über die Kuppkungen beträgt knapp 74 mm
Die Breite meines Exemplars ist 15.4 mm. Wer also ein Standard-Gehäuse recyclieren will, muss sich zur Befestigung Gedanken machen. Ab Schienenoberkannte bemisst sich die Höhe je nach aufgelegter Belastung von 15.5 bis 16 mm. Ich habe das Gestell probehalber mal in ein Minitrix Re 4/4 II - Gehäuse gehalten. Die Gestell-Oberkannte kommt dabei exakt auf die Fenster-Unterkante zu liegen.
Orientiert man sich an der Standard-Höhe für Spur-N-Modelle hat man nach Oben also noch etwas freien Raum, evtl. sogar für einen Decoder. Aber zum freien Raum später noch etwas.
Unter der Motorhaube sieht es so aus
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Der Motor ist über eine gesteckte Welle an das Getriebe angekoppelt. Ich habe das Ding nicht komplett zerlegt. Der Motor wird mit der Abdekung an seinem Platz gehalten. Unter der Welle ist eine Platine, die offenbar das Minimum an Elektronik verbirgt.
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Der Motor selbst ist der kleinste, den ich bisher gesehen habe. Das Gehäuse ohne Welle ist 12.6 mm lang, 8 mm hoch und 10 mm breit. Mit der Welle gemessen beträgt die Länge 18 mm
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So. Nun noch ein paar Worte zum Platz, den man frei hat. Das Gestell ist ein Leichtgewicht. Ich habe es versuchsweise vor den sehr leicht laufenden Eurofima-Am von Roco gespannt. Mein Testoval ist mit Minitrix R2 aufgebaut (Grundplatte 55 x 70 cm). Das Fahrgestell hat Mühe, den Wagen durch die R2 und die Bogenweiche zu ziehen.
Die 11 Gramm sind viel zu wenig, und auch das eingebaute Zusatzgewicht über den angetriebenen Achsen ist schlicht lächerlich.
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Man muss schon etwas mehr auflegen, um die Zugkraft der Fahrgestellst zu erhöhen. Mit 27 Gramm Stahl zieht es immerhin schon zwei Eurofima auf der Ebene durch die R2 und sogar durch den R1. Mit 35 Gramm konnte ich das Testoval auf der Länge mit 2 cm unterlegen, und das Fahrgestell zog einen Eurofima klaglos über die Steigung.
Man kann mit den Kato Fahrgestellen also keine wilden Eigenbauten konstruieren, die ellenlange Züge über die Anlage schleppen. Aber einen kleinen und speziellen Hingucker mit maximal einem Wagen kann man dank etwas Stahl oder Blei auf der Antriebsachse durchaus zusammenbauen.