sNs Berner Treffen 2010

  • Wie angedroht, reiche ich nun noch etwas Senf nach.
    Ich möchte vor allem ein paar grundsätzliche Aspekte hier festhalten, um dem flüchtigen menschlichen Gedächtnis nachzuhelfen und auch vielleicht als Orientierungshilfe. Teils sind es Gedanken von Simon, teils auch meine eigenen, im Anschluss oder allenfalls zur Verdeutlichung von Simon.


    1. Simon hat vortrefflich herausgestrichen, dass man selber von irgend etwas völlig überzeugt sein muss. Es soll einem selber Spass machen. Spass macht nur, was einem behagt. Halbbatziges, ob analog oder digital, ist nicht zukunftsträchtig. In diesem Sinn gibt es nichts, was generell empfohlen werden kann, weil bekanntlich jeder ein wenig andere Wünsche hat.


    2. Simon hat eine immense Erfahrung inbezug auf riesige Modularrangements. Dort zeigen sich Probleme, die bei einer Heimanlage eher nicht auftreten. Seine Erfahrungen sind aber dennoch auch für Heimanlagen sehr beachtenswert: Was bei grossen Modularrangement zuverlässig funktioniert, wird es erst recht bei einer Heimanlage.
    3. Bei digital sind zwei grundsätzliche Einsatzarten zu unterschieden: digital fahren - digital schalten. Wohl in den allermeisten Fällen wird digital gefahren, während die (bestehende) analoge Schaltung weiter verwendet wird.


    4. Wichtig ist die Frage, ob man völlig neu beginnt oder ob Bestehendes geändert werden soll.


    5. Digital reagiert empfindlicher als analog. Ein "leichter" Kurzschluss wird in analog einfach mit Aufdrehen des Reglers kompensiert (Erfahrung Simon), aber digital schaltet einfach ab.


    6. In digital wird im Prinzip in einem einzigen Stromkreis gefahren, in analog meistens in mehreren (= mehrere Trafoabschnitte, meistens 1 Lok pro Trafo). Bei digital ist also in dem einen Stromkreis, weil mit vielen Loks gefahren wird, mit viel höheren Strömen (Ampère) zu rechnen.


    7. Summierung von Widerständen / Kurzschluss erkennen: vom Einspeisepunkt bis zum entferntesten Gleisstück kann sich Widerstand summieren: durch kleine Drahtquerschnitte, durch ungeeignete trennbare Verbindungen, durch verschmutzte Schienenoberflächen. Das kann dazu führen, dass bei einem Kurzschluss die Zentrale (oder Verstärker=Booster) diesen Kurzschluss nicht erkennt, sondern ihn als erhöhten Strombedarf (mehr Loks, mehr Beleuchtungen etc.) interpretiert und entsprechend mehr Strom liefert, was Radsätze, Drehgestelle und Weichen erst recht erwärmt bis zum Rauchzeichen. Abhilfe: viele Einspeisepunkte, grosse Leiterquerschnitte (Standard ist ein Querschnitt von 1,5mm2), 4mm-Bananenstecker, gelötete statt geschraubte Verbindungen, saubere Schienenoberflächen. Einfacher Test: "Münztest" = Münze auf Schiene legen, Zentrale / Booster muss sofort abschalten, an jedem, auch entferntesten Gleis. Münztest empfohlen vor jeder Betriebsaufnahme! Ein weiterer Tipp für grössere Anlagen: Unterteilung in verschiedene "Kurzschlusserkennungs-Sektoren" (mit möglichst niedriger Ampère-Zahl) mit dem Vorteil, dass bei einem Kurzschluss im einen Sektor in den anderen Sektoren weiter gefahren werden kann.


    9. Ein weiteres Kriterium: Lokführerbetrieb oder Fahrdienstleiterbetrieb? Beim Lokführerbetrieb geht man mit einem Handregler mit dem Zug mit, im Fahrdienstleiterbetrieb wird von einem zentralen Stellpult aus gesteuert und gefahren. Im Lokführerbetrieb kommt man mit einfachsten Mitteln aus: analog = Zuschalten entsprechender Gleise, digital = Auswählen der Lok, Weichen von Hand schalten; eine nächste Stufe könnten elektrische Weichenantriebe sein; dieser Betriebsweise kommen diejenigen Digitalsysteme entgegen, die modular aufgebaut sind (Marken: Digitrax, Lenz, Zimo, usw.). Fahrdienstleiterbetrieb: das ist die klassische Betriebsweise und muss wohl nicht weiter erklärt werden; bedingt aber (analog und digital) erhöhten Aufwand; dieser Betriebsweise kommen die "Komplettboxen" (eine Box für Zentrale, Verstärker, Fahrregler, Gleisbild, usw.; Marken: Intellibox resp. Fleischmann, ECos, Viessmann Commander, etc.) entgegen.


    10. Je höher die Ansprüche, desto mehr muss (geistig und finanziell) investiert werden. Das hat relativ wenig mit analog/digital zu tun. Rückmeldungen von Gleisen, Signalen, Weichen und deren Auswertungen müssen irgendwie "verschaltet" werden, klassisch-analog hardwaremässig mit Drahtverhau oder digital softwaremässig in der Zentrale; hardware ist mühsamer umzubauen (das wird früher oder später immer nötig), software ist einfacher anzupassen.


    11. Computerprogramme können helfen, Decoder zu programmieren und/oder Anlagen zu steuern. Bei vielen Loks und bei einer grösseren Anlage (erst recht bei Riesenmodulanlagen) - oder bei entsprechendem Komfortwunsch - ist ein Computerprogramm empfehlenswert.


    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Dieter, ich habe mich das auch gefragt. Dachte aber, dass es das Beerner Treffen vom letzten Montag zusammenfasst, die Berner Kollegen also eher hier nachsehen. Und: es geht nicht nur um digital... Ich überlasse es aber den Moderatoren, den Beitrag umzuplatzieren.


    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Sorry historicus!!!


    Hanspeter ist halt einfach gebräuchlicher als Heinzpeter, und du hast ja nun mitbekommen, wie grau bzw. weiss ich schon bin, also hoffe ich, du kannst meinen hilflosen Umtauf-Versuch entschuldigen :rolleyes

  • Hi,


    hiermit möchte ich mich bei Allen Teilnehmern des Berner Treffens bedanken. Ihr wisst ja gar nicht, wie interessant solche interaktiven Debatten für mich sind! Erstens lerne ich dabei immer wieder neue Aspekte kennen und zweitens ermöglichen mir die Vielzahl von Rückmeldungen erst eine gewisse Übersicht zu erhalten, welche Themen für ein breiteres Publikum besondere Bedeutung haben.


    Auf den Hinweis, ob die Informationen eventuell besser in eine andere Kategorie gespeichert werde soll, möchte ich hier einfach frech auf eine Seite verweisen, wo wir bereits seit einem Weilchen versuchen, ein Wiki aufzustellen, unter Anderem auch zum Thema Digital:
    http://www.us-modellbahn.net/lexikon/


    Vielleicht kann der Eine oder Andere da ja auch sein Wissen mit einbringen....

  • Wie am Montag angedroht, habe ich nun möglichst vernünftige Termine für die nächsten beiden Treffen im 2010 gesucht und mal reserviert:
    Montag, 23. August 2010
    Montag, 1. November 2010


    Etwas speziell ist wohl der 1. November, in katholischen Landen ist das ein Feiertag (Allerheiligen).
    Aber den mehrheitlich reformierten Bernern ist wohl nichts heilig genug, jedenfalls arbeiten wir in unserer Gegend an diesem Tag wie gewohnt. Aber wer weiss, vielleicht kommen uns wieder ein paar entfernt hausende Miteidgenossen besuchen, wenn sie morgens tüchtig ausschlafen können :P


    Da ich leider (noch) nicht alles weiss, möchte ich diese beiden Termine hier zur Diskussion stellen. Bitte meldet euch möglichst rasch, wenn es nicht bloss persönliche Hinderungsgründe gibt, man kann ja (manchmal) mit mir reden :rolleyes

  • Hallo Georges


    Besten Dank für Deine Terminvorschläge. Den im August muss ich leider absagen, da ich zu dieser Zeit in meinem 'wohlverdienten' Urlaub in Südfrankreich bin und es ein bisschen weit ist bis nach Bern:-)
    Im November bin ich dann selbstverständlich wieder dabei.


    Gruss


    Role

  • Zitat

    Original von huerz
    Also die termine sind für mich ok, nur: der 24. August ist zumindest in meinem Kalender ein Dienstag.... (ich nehme mal an, dass du den 23.8 meinst)


    Danke für den Hinweis, hab ich gleich korrigiert :rolleyes

  • @serpent1961


    bitte verwende doch ein anderes Avatar,
    dieses Foto habe ich selber in Sargans geschossen! :meinemeinung
    und verwende es selber als eigenes Avatar!
    Du wirst sicher ein anderes finden.
    Nichts für ungut.


    Gruss : Otmar ( N-Otmi )

  • Jah, Georges, wir kommen in die Järchen! Also ich habe kein Problem mit der versuchten Umtaufe, denn schon seit meiner Kindheit bin ich das gewohnt.
    Wenn ich nächstes Mal nicht nach Bern komme, hat das jedenfalls einen anderen Grund als beleidigte Leberwurst.
    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Vielen Dank an den Organisator des Treffens und Simon mit seinem sehr lehrreichen Referat! Ich habe da sehr viel gelernt, was sicher die eine oder andere Entscheidung beeinflussen wird.
    Die beiden neuen Termine habe ich gleich in meinen Kalender eingetragen.



    Gruss Markus

  • Hallo Georges,


    Zitat

    Originally posted by georges
    Wie am Montag angedroht, habe ich nun möglichst vernünftige Termine für die nächsten beiden Treffen im 2010 gesucht und mal reserviert:
    Montag, 23. August 2010


    Kleine Nachfrage, steht der Termin vom nächten Montag (noch)?


    Gruss
    Simon

  • Es ist soweit, am nächsten Montag 23. August 2010 findet unser drittes Berner sNs Treffen statt.


    Wir treffen uns ab 19:00 Uhr im Gemeindezentrum Holenacker der Pfingstgemeinde Bern an der Holenackerstrasse 32 in 3027 Bern-Betlehem.
    Siehe: http://www.bern.pfimi.ch/kontakt.htm
    Freie Parkmöglichkeiten um das Band-Gebäude, im obigen Plan ist das das winklige Gebäude unterhalb dem roten Kreis.
    Bitte den Seiteneingang des Gemeindezentrums links benützen, nicht einer der beiden Haupteingänge (die sind montags geschlossen).


    Themen:
    Kurt wird uns Bilder von seiner Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn zeigen!
    Anschliessend offenes Fachsimpeln.
    Und wie immer:
    Bringt eure besondern Modelle mit - Neues, Spezielles, Rares usw..


    Ich freue mich auf unser Zusammensein!
    Kostenbeitrag CHF 5.00.
    Jedermann ist herzlich willkommen!

  • Hallo aus Bümpliz!


    Zuerst möchte ich Kurt danken für seinen sehr interessanten Vortrag :sensationell


    Nun aber zu meinem Vorschlag:
    Bekanntlich findet ja vom 29.9 bis 3.10.2010 die Suisse Toy auf dem BEA Gelände in Bern statt.
    Wie wäre es mit einen sNs Treffen anlässlich der Suisse Toy?
    Mein Vorschlag wäre der Samstag 2.Oktober um 13:00 Uhr vor der Halle 210 als Treffpunkt.


    Gruss
    Jüre

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