Hallo zusammen
Mein Ziel einen vorbildgerecht langen Autozug zu fahren bin ich nach diesem Weekend etwas näher. Bis jetzt hatte eine Re 4/4 von Arnold immer Probleme alleine so einen Zug zu ziehen. Zu schwer und vor Allem zu schlechte Rolleigenschaften der Wagen verhinderten einen vernünftigen Betrieb der Wagen.
So gab es nun entsprechende Nachforschungen wieso das so ist....
Eine Kontrolle der ausgebauten Drehgestelle eines schon viel gelaufenen Wagens förderte interessantes zu Tage (nebst komplett verreckten Radsätzen.... ) - die Radausschnitte der Drehgestelle wiesen einseitig regelrechte Einkerbungen von den Radsätzen auf. Sprich die Radsätze - genauer die Flanken der Spurkränze - touchieren den Verbindungssteg des Drehgestellrahmens und sind dadurch in der Bewegung gehemmt. Ich habe das Ganze in Bild 1 rot (starke Schleifspuren) respektive orange (leichte Einkerbungen) markiert. Das Ganze ist aber zu meinem Erstaunen nur einseitig der Fall ist - dem aussehen nach ist der Ausschnitt einseitig leicht kleiner.
Was kann man dagegen tun: mit einem Skalpell habe ich an den entsprechenden Schleiforten entsprechend Material entfernt, so dass der Radsatz nun nicht mehr am Drehgestellrahmen schleifen kann. Dies muss nicht mal besonders sorgfältig geschehen - man sieht die entsprechende Stelle nach dem Wiedereinbau des Drehgestells eh nicht mehr. Siehe Bild 2, grün eingekringelt.
Desweiteren habe ich dann die Radsatzlager, wie auch die Auflagepunkte des Drehgestellrahmens gegenüber dem Wagenboden, respektive Drehzapfen mit etwas Graphitschmiermittel behandelt.
Der Effekt all dieser Massnahmen ist durchschlagend. Die Wagen sind zwar keine Rollwunder geworden, doch vermag nun eine einzelne Arnoldsche Re 4/4 einen 16-Wagen Zug auch durch einen R2 Radius zu ziehen - etwas was vorher selbst bei viel grösseren Kurven ein Problem darstellte. (Note: Geschoben geht nicht, da ist das Spiel der Wagen zu gross und irgendwann drückt es einzelne Wagen raus - ist aber eine andere Baustelle). Mal sehen wie der Zug dann auf Modulanlagen eine Falle macht
Ein weiteres Problem das mir aufgefallen ist, ist, dass je nach Einbau des Drehgestelles der Radsatz/Spurkranz am Wagenboden schleifen kann. Dies tritt aber nur auf, wenn die Befestigung des Drehgestelles sehr lose erfolgt und das Drehgestell extreme Kippbewegungen in der Längsachse durchführen kann. Wenn der Kunststoffring welcher das Drehgestell festhält satt angepresst wird - das Drehgestell muss noch Auslenken können, darf aber nicht mehr zu viel Kippspiel aufweisen - dann tritt dieses Problem nicht auf. Eine Abhilfe wäre hier nur darin zu suchen, den Wagenboden mechanisch zu bearbeiten - ich habe darauf verzichtet, da dieses Problem meines Erachtens eher theoretischer Natur ist.
Damit die Auslenkung bei recht satt angepresstem Befestigungsring gut geht habe ich die entsprechenden Auflagestellen wie erwähnt mit Graphitschmiermittel behandelt.
Viel Spass beim Drehgestell und Achsen aus- und wieder einbauen....