Anlage Planung: Gotthardsüdrampe, aber ein bisschen mal anders...

  • Das Thema der Anlage ist die südliche Gotthardlinie, jedoch nicht in der "üblichen" Berglandschaft der Leventina, sondern in meiner Gegend, in der voralpinen Region Sottoceneri im Südtessin, mit einem vorwiegend städtischen Charakter. Der Zeitraum ist ab 1970 vorwärts, also ab Epoche IV.


    Es handelt sich um eine Rundumanlage mit zentraler Zunge, deren obere Decke als Arbeitstisch fungieren wird und auf dem sich die Tastatur und Bildschirm des PCs für die Steuerung befinden werden. Der Raum misst 4.1 x 3.0 m und in einer Ecke muss Platz für 2 Durchgangstüren frei bleiben (ca. 1.0 x 1.0 m).


    Ich habe versucht in der Anlage einige Teile der Gotthardlinie im Sottoceneri darzustellen (in der Beschreibung unten sie sind in Klammer mit Fragezeichen angedeutet). Die Bilder der zukünftigen Anlage stammen aus der Planungssoftware.

    Auf der längeren Seite der Anlage (Bild 1, oben) befindet sich ein 4-gleisiger Bahnhof (Lugano?) mit einigen Abstellgleise, einer Verladerampe und einem Bahnübergang.

    Nach Norden (linke Bahnhofseite) die Strecke setzt sich in einem Tunnel fort (Massagno-Tunnel?), sie mundet unmittelbar in eine Haltestelle (Lamone?) aus, und nach einer langen Rechtskurve entlang des Sees (Ceresio?) sie verschwindet in einem Tunnel (Richtung Schattenbahnhof). Am Seeufer befindet sich ein Umspannwerk (sottocentrale di Melide?). Kurz vor dem Tunnel gibt es einen Spurwechsel und die Abzweigung die, teilweise im Tunnel (bivio Balerna nach Chiasso smistamento?), zum Güterbahnhof führt.

    Im Güterbahnhof (Lugano-Vedeggio?) befinden sich ein Post-Terminal, 2 Hupac-Gleise für RoLa-Züge, ein Gleis mit Containerkran für Intermodalverkehr, 3 Abstellgleise mit einer Verladerampe und ein Ausziehgleis mit einem Industrieanschluss an einen Lebensmittel-Grossverteiler.

    Auf der rechten Seite des Bahnhofs, nach Süden, die Strecke überquert mit einer Brücke (ponte del Tassino, Lugano?) den Ausziehgleis und mit einem Viadukt (viadotto del Brentino, Paradiso?) den Güterbahnhof bevor sie in Tunnel verschwindet (Richtung Schattenbahnhof).


    Im nächsten Beitrag werde ich die detaillierten Gleispläne und die technische Beschreibung vorstellen.


    Luciano



  • Mir gefällt die gewählte Situation sehr gut. Da ist ein abwechslungsreicher Bahnverkehr garantiert. Weisst der Raum nebst den Türen auch noch Fenster auf? Ich frage nur, weil die Lokalität prädestiniert für eine Kulisse erscheint. Hast Du Dir dazu schon Gedanken gemacht?


    Das Thema Kulisse wird meiner Beobachtung nach etwas vernachlässigt. - Gewiss konzentriert man sich in der ersten Planungsphase auf den Gleisplan, da will man sich noch nicht mit solchen «Nebensächlichkeiten» befassen. Aber mit einer passenden Rückwand holt man mit relativ geringen Aufwand viel heraus; vor allem wenn die Raumecken «ausgerundet» sind. Die Wirkung von gerundeten Ecken ist erstaunlich. Ausserdem spart man beim Aufwand für die Geländegestaltung. - Anfangs genügt es, wenn die Rückwände einfach nur blau gestrichen werden.


    Der zweite Nebenpunkt ist eine gute Beleuchtung aller Anlagenteile. Aus meiner Sicht macht es mit guten Licht noch mehr Spass, an der Anlage zu arbeiten.


    Beide Punkte führen zu einem intensiveren Raumerlebnis und bereits in einer frühen Phase zu einer besseren Präsentation einer Anlage. - Ich weiss, das sind grosse Worte, aber ich garantiere Dir, Du würdest es nicht bereuen!

  • Hallo Luciano

    welch eine erfreuliche Nachricht. Wieder einmal eine Anlagenvorstellung. Dazu noch von der Gotthard Südseite.

    ich bin gespannt wie es weitergeht und wünsche viel Spass beim realisieren deiner Ideen.


    Gruess Peter

  • Ciao Luciano,


    Herzliche Gratulation zu deinem ehrgeizigen Projekt! Auch ich werde die Weiterentwicklung mit grossem Interesse verfolgen. Etwas ist mir bei deinem Gleisplan aufgefallen: Auf der Bahnhofsüdseite würde ich einen zusätzlichen Gleiswechsel einbauen, damit alle Bahnhofsgleise vom Süden aus befahren werden können.


    Viel Erfolg wünsche ich dir, es wird sicher eine wunderschöne Anlage!

  • GöschenN

    Das "Baumaterial" wurde bestellt, so ich sollte bald anfangen.


    gexi

    Ehrlich gesagt, bis jetzt ich habe noch nicht ernsthaft über der Kulisse nachgedacht. Der Raum befindet sich im Keller, es gibt nur ein kleines Fenster unter der Decke, so dass rund um die Anlage eine ca. 50 cm höhe Kulisse stellen könnte. Gerundete Ecken sind ohne weiteres machbar. Das Thema ist sicher zu vertiefen. Im Moment für die Beleuchtung sind 2 120 cm 36W je Leuchtröhren eingesetzt. Meiner Meinung nach damit ist das Licht im Raum befriedigend.


    moNteverdi

    Auf der Bahnhofsüdseite gibt es schon ein Gleiswechsel, vielleicht ist es von der Bilder nicht klar sichtbar. Aus Richtung Süden, aus alle 2 Gleise sind alle 4 Bahnhofgleise erreichbar. Das wird aus den Gleispläne klarer.


    Luciano

  • Hier folgend die detaillierten Gleispläne der Anlage.


    - Schattenbahnhof: ein einfacher 12-gleisiger Schattenbahnhof. Alle Gleise haben eine Nutzlänge > 3m.



    - Wendelrampe: 1 1/2 Umdrehungen, ca. 11 cm Höhegewinn.



    - Verdeckter Verzweigungsbahnhof: 4-gleisiger Schattenbahnhof an dessen linker Ende die Strecke zu den 2 Seiten des Hauptbahnhofs verzweigt, Nutzlänge der Gleise > 3m.



    - 4-gleisiger Hauptbahnhof mit min. 2.1 m Gleisnutzlänge, die Haltestelle hat ca. 1.2 m Gleisnutzlänge, und Anschluss an den Güterbahnhof


    - Güterbahnhof: 3-gleisiger Anschluss an den Post-Terminal mit "Hosenträger" und Abstellgleis, 2 RoLa-Gleise mit ca.2.1 m Nutzlänge, Gleis für Containerumschlag mit Kran ebenfalls ca. 2.1 m Nutzlänge, 3 Abstellgleise, einer mit Verladerampe, Ausziehgleis, und Industrienanschluss an Lebensmittel-Grossverteiler.



    Betrieb im Güterbahnhof

    Der ganze Güterbahnhof ist bis auf das "unterste" Gleis nicht elektrifiziert. Die Fahrleitung kommt auch am Anfang der Rola-Gleise an, so dass Elloks diese Züge direkt ankuppeln können.

    Die Güterzüge fahren auf das einzige elektrifizierte Gleis ein. Eine Diesellok zieht den Zug auf das Ausziehgleis und schiebt ihn dann auf das vorgesehene Gleis.


    Technische Details

    Ich habe diese "Projektspezifikationen" festgelegt:

    - Gleismaterial: Fleischmann ohne Bettung für die versteckten Teile, Kato Unitrack für die sichtbaren Teile

    - Gleisradien: Fleischmann 329/363 mm, Kato min. 481 mm

    - Weichen: keine "S"-Kombinationen, keine Bogenweichen, keine Kreuzweichen. Wenn möglich Verwendung der "längen" Kato-Weichen. (Betriebssicherheit)

    - Streckenneigung: max. 1.2%. (damit lange Züge eingesetzt werden können)

    - Grundsätzlich banalisierter Zugbetrieb bis auf den (Haupt-)Schattenbahnhof wo gilt nur Linksverkehr


    Elektonische Details

    Digital DCC: Zentrale Uhlenbrock IB-Com, Gleisbesetztmeldung Loconet-Rückmeldemodule 63320 Uhlenbrock, Weichen- und Signalschaltung Loconet-Schaltmodule Uhlenbrock 63410, Kehrschleifenmodule KSM-SG Littfinski.

    Steuerungssoftware: Modellstellwerk, Simulation Domino67 und Iltis.


    Luciano

  • Der "erste Stein" wurde gelegt und die Bauarbeiten haben begonnen!


    Das Grundgerüst der Anlage besteht aus 30x30mm Alu-Profilen. Ich kam auf die Idee, nachdem ich die Grossanlage Smilestones in Neuhausen besucht habe.

    Die Einfachheit des Systems, seine Leichtigkeit und "Modularität" haben mich überzeugt.

    Die Schattenbahnhofbasisplatte besteht aus einer dreischichtigen, 16mm dicken Fichtenplatte.

    Die Gleise werden mit Pattex "100%" direkt auf die Platte geklebt. Dieser Kleber behält nach der Trocknung eine gewisse Elastizität. Ich mache mir keine grossen Sorgen um die Geräuschdämmung. Einerseits stört mich das nicht so sehr, anderseits, wer hat in der Realität einen "stillen" Zug gesehen (oder besser gesagt, gehöhrt)? Darüber hinaus ist das Rasseln des Zuges, insbesondere in der verdeckten Teilen der Anlage, ein Zeichen dafür, dass alles gut läuft und es keine Probleme gibt...

    Am Rand der Platten, entlang der Wände, habe ich, etwa jede 30cm, 25mm Löcher gebohrt, um Kabeln und Drähte von den "oberen Stockwerken" zum unteren Teil der Platte zu führen.


    Luciano



  • Hallo Luciano


    Ich habe bei mir die Backsteinwand weiss gestrichen, bevor die Anlage davor gebaut wurde - m.E. ist die optische Wirkung dann von "trist" auf "viel besser" gestiegen - ev. auch was für Dich?

    Gruss
    Giorgio


    i5 QuadCore 4GB RAM / WIN10 Pro 64Bit / TC9.0B3 Gold / 2L-DCC / SpurN
    2x IB2 / 2x IB1 als IB-Control / LocoNet+s88N / Qdecoder / LDT / WA5 / WDECN-TN

  • Die Arbeiten am Grundgerüst und am Schattenbahnhof gehen weiter.

    Unmittelbar unterhalb der Schattenbahnhofbasisplatte, entlang der Wände, habe ich an den Aluprofile ein 23 cm breites "Band" aus 8 mm Pappelsperrholz befestigt. Dieses hat einen doppelten Zweck: auf einer Seite es dient zur Befestigung der elektronischen Komponenten und der Kabeln, auf der anderen es verleiht dem Grundgerüst weitere Stabilität. Ausserdem vermeide ich mich beim Arbeiten an der Verkabelung u.s.w. sich unter die Platte legen müssen.

    Ich werde versuchen, die Kabel von Anfang an möglichst geordnet zu legen. Als Kabelkanäle werde ich 16 mm Plastikbinderücken verwenden.


    Ich habe mich entschlossen für diese Kabeltypen und Farbcodierung:

    - Ringleitung Digital: rot und braun, Draht, 2.5 mm2

    - Ringleitung 16V~: blau und gelb, Draht, 2.5 mm2

    - Anschluss der Ringleitung Digital an die Module: rot und braun, Draht, 0.5 mm2

    - Anschluss der Module an die Schienen: rot und braun, Litze, 0.5 mm2

    - Anschluss der Ringleitung 16V~ an die Module: blau und gelb, Draht, 0.5 mm2

    - Anschluss der Module an die Weichen: rot, grun und schwarz (Speisung), Litze, 0.25 mm2

    - Anschluss der Module an die LED-Signale: rot, grun, gelb und weiss (15V= Speisung), Litze, 0.25 mm2


    Demnächst werde ich die Komponente der Schattenbahnhofsteuerung verlegen und anschliessen und sie mit der Digitalzentrale und dem PC verbinden.


    Luciano


  • Andy, danke für den Tip.

    Ich werde genau das tun. Die Drähte werde ich nur für "feste" Verdratungen verwenden, wie z.B. die Ringleitungen oder die Modul-Modul Anschlüsse. Die Anschlüsse zu den Schienen, die häufig während der Verdrahtung beweget werden müssen, werde ich mit Litzen ausführen.


    Luciano

  • Die Verlegung des Schattenbahnhofs ist abgeschlossen. Alle Anschlüsse zu den Digitalmodule sind verlegt, überprüft und auch die Verbindung mit dem PC funktioniert. Alles ist OK... ;) .


    In einem Bild sind die Diglitalzentrale und den PC und in dem anderen das Kehrschleifenmodul, 2 Module für die Weichensteuerung und 2 Rückmeldemodule sichtbar. Einige Anschlüsse sind noch provisorisch verlegt.


    Ich warte auf die Profile für den Grundgerüst unter der Wendelrampe. In der Zwischenzeit bereite ich die 10 mm Pappelsperrholzplatten für die Verlegung der Rampengleise vor.


    Luciano


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