Analogie sucht Decoder

  • Hallo zusammen


    Da wir am nächsten Modulertreffen ja möglicherweise wieder einen Digitalteil betreiben möchten (da geh ich einfach mal davon aus) würde ich gerne einen Teil meiner Analog Loks digitalisieren. Fürs Erste einfach mal die Loks die ich als einfach einstufe. Da ich mich aber überhaupt nicht auskenne in dem Bereich frage ich hier einfach mal frech an was ich denn in den geplanten Loks für Decoder einbauen könnte und wo ich die entsprechenden Decoder bekomme.


    Geplant sind:
    1. Kato Re460 100 Jahre Postauto
    2. Kato Re6/6 Sulgen
    3. Minitrix Re482
    4. Ev. falls einfach möglich: Hobbytrain Roter Pfeil mit Skianhänger


    So wie ich das sehe reicht es wenn die Decoder DCC können und analog tauglich sind. Verändern sich eigentlich die Fahreigenschaften wenn eine DCC Lok analog eingesetzt werden soll? Bzw. was gilt es da zu beachten??


    Merci und Gruss
    Martin

  • Ich baue bei meinen Loks mehrheitlich nur noch ESU-Decoder ein, diese sind die zuverlässigsten.


    Im Roten Pfeil habe ich einen Lenz-Decoder verpackt.


    Die Decoder findest du fast überall im Handel oder auch auf Ricardo (Ricrado viel günstiger. :thumbsup )

  • Zitat

    Original von Martin
    1. Kato Re460 100 Jahre Postauto
    2. Kato Re6/6 Sulgen
    3. Minitrix Re482
    4. Ev. falls einfach möglich: Hobbytrain Roter Pfeil mit Skianhänger


    Hallo Martin


    1. Kato Re460 100 Jahre Postauto hat eine Schnittstelle zum Stecken
    3. Minitrix Re482 hat eine Schnittstelle zum Stecken


    2. Kato Re6/6 Sulgen und 4. Roter Pfeil müssen umgebaut werden (ich habe alles beim Fachhändler machen lassen).


    Decoder empfehle ich ebenfalls ESU (bei genügend Platz) oder LENZ Mini (bei wenig Platz). Ich würde dir Vorschlagen: Mach die Loks einfach auf, geh damit zum Händler und lass dir den Decoder geben, der am Besten passt (evt. kannst du die Loks auch gleich dort Probefahren lassen).


    Viele Grüsse
    Markus

  • Ich bleibe bei Zimo. Der neue Mx621 sollte ausgeliefert werden, aber bei den Händlern ist er noch nicht angekommen. Wichtig ist, dass der Mx621 updatefähig ist. Wenn nun Verbesserungen an der Software gemacht werden, kann man diese einspielen und ist somit up to date.


    Der ESU micro 3.0 kann das nicht, so viel mir ist. Der 4.0 kann es, aber den gibt es noch nicht als micro. Mich stört beim ESU micro 3.0 die Wärmeentwicklung. Der wird mir einfach zu heiss.

  • Kato Re6/6 Sulgen
    Dazu gibt es von Digitrax eine Tauschplatine mit integriertem Decoder. Nähere Angaben weiss ich nicht, müsste ich auch erst zusammensuchen.
    Wenn's nicht die Tauschplatine sein soll, ist Basteln angesagt. Mit der Anleitung aus dem Paralleluniversum ist das aber auch keine Hexerei. Wenn du einen Lötkolben am richtigen Ende anzufassen weisst, schaffst du das ;)


    Minitrix Re482
    Alle neueren MTX Loks haben eine Steckschnittstelle. Diese ist manchmal etwas "lotterig". Abhilfe bekomme ich, indem ich das schwarze Kunststoffteil mit wenig Zweikomponentenkleber ("Araldit") auf die Platine klebe (siehe Bild im Anhang).


    Bleibt noch, den Decoder richtig rum einzustecken. Beachte dazu, wo auf dem Decoder und wo auf der Platine die Lichtanschlüsse sind. Dann schaffst du das sogar dann, wenn du den Lötkolben manchmal am falschen Ende anfassen solltest :D


    Hobbytrain Roter Pfeil
    Der Rote Pfeil hat keine Steckschnittstelle, aber er ist für den Decodereinbau vorbereitet. Matthias Haltiner zeigt wie's geht. Auch das kannst du schaffen.


    Kato Re460 100 Jahre Postauto
    Wenn es die neue Version mit Steckschnittstelle ist, ist es eh kein Problem. Wenn es die alte Version ohne Schnittstelle ist, ist es mit der Anleitung von Matthias ebenfalls kein Problem.


    Fazit:
    1. Der Decodereinbau ist leichter als ein Weichenherzstück anzuschliessen (sofern in der Lok genügend Platz vorhanden ist).
    2. Beim Decodereinbau sind (bei Spur N) immer die gleichen 6 Anschlüsse zu erstellen. Da ergibt sich schnell Routine.
    3. Wer löten kann, braucht keine Fachwerkstatt.


    Ich glaube, das schaffst du! :moin


    --- Edith meint: Wenn der Platz in der Lok zu knapp ist, muss Platz gemacht werden. Das ist dann wieder ein anderes Kaliber in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad. Bei den vier genannten Modellen ist der Platz jedoch kein Problem.


    Zitat

    Verändern sich eigentlich die Fahreigenschaften wenn eine DCC Lok analog eingesetzt werden soll? Bzw. was gilt es da zu beachten??


    Es kommt drauf an. Nicht alle Decoder haben die gleich guten Analogeigenschaften. Das hatten wir im Paralleluniversum mal ausführlich abgehandelt und darauf habe ich ein paar eigene Versuche unternommen. Für mich sieht es im Moment so aus:

    • Wenn eine Lok auch nach dem Umbau gute Analogeigenschaften haben muss, kommt eigentlich nur ein Lenz Decoder (z.B. silver mini+) in Frage.
      Der hat allerdings die nachteilige Eigenschaft, dass er nach Kontaktunterbrücken wieder bei Null beginnt. Eine rucklige Stromabnahme führt also zu einem unbefriedigenden Fahrverhalten - sowohl digital als auch analog.
    • Wenn der Analogbetrieb nur als "Notnagel" dienen soll, geht es auch mit mässigen Analogeigenschaften. Dann werden andere Eigenschaften wichtiger bei der Decoderauswahl. Z.B. Kleinheit des Decoders oder die Fähigkeit, Spannungsunterbrüche zu überbrücken. In beiden Punkten ist für mich der Tran DCX 75 ganz vorne. Nachteil: Er ist nur bis 18V spezifiziert, d.h. man muss beim "Betreten" einer neuen Anlage ein Auge auf die Gleisspannung haben. Diese soll nach NEM für Spur N ca. 14V nicht überschreiten.


    Andere Decoder habe ich (bis auf einen DHL160) nicht ausprobiert.


    Die "Nachteile" der genannten Decoder sind in der Praxis kein Problem. Man muss sich der Grenzen einfach bewusst sein und dann den für den Einsatzzweck am besten geeigneten Decoder wählen. Mit wieviel verschiedenen Typen sich jemand herumschlagen will, kann (muss) jeder selber entscheiden.


    Lenz gibts bei Born in Rapperswil oder bei Wemoba in Peterlen.
    Tran gibts bei Thomann, Reinach.


    Felix

  • Danke für deine Ausführungen Felix!


    Was den Analog Betrieb angeht ist das Problem bei Loks mit Steckschnittstellen ja nicht so riesig. Da kann ich ja für Analogbetrieb einfach den Decoder mit ein paar Handgriffen entfernen oder?


    Wie ist den das mit der Gleisspannung nach NEM? Passt das im Durchschnitt?
    Eigentlich ist das ja kein Nachteil des Decoders wenn er sich an die NEM hält oder?

  • Zitat

    Wie ist den das mit der Gleisspannung nach NEM? Passt das im Durchschnitt?


    Im Durchschnitt passt es eben gerade nicht :(


    Die Sache ist etwas komplizierter. NEM 670 (für DCC) und NEM 680 (für SX) bestimmen
    - dass die Amplitude des Steuersignals +/-22V nie überschreiten darf
    - dass der Effektivwert des Steuersignals die Gleisspannung gem. NEM 630 um nicht mehr als 2V überschreiten soll (bei Spur N ist das 12+2=14V)
    - und dass der Decoder eine Spannungsfestigkeit von 24V haben muss.


    In der Theorie liefert also die Zentrale nie mehr als 22V ans Gleis, der Decoder hält mindestens 24V aus - alles perfekt. Oder doch nicht?


    Das eine Problem sind die Zentralen: Billige Zentralen und Booster liefern der Einfachheit halber ein Gleissignal von ca. 20V (das ergibt sich aus 16V~ gleichgerichtet und geglättet). Bei ungeregeltem Netzteil kann es auch schon mal höher sein (24V und mehr). Und wenn's ganz schlimm kommt, ergeben sich Einschaltspannungsspitzen von beispielsweise 30V. Das sind die Gründe für plötzlichen, "unerklärlichen" Decodertod.


    Der zweite Punkt ist kein "Muss", sondern ein "Sollte" - die Gleisspannung soll im normalen Rahmen bleiben. Es hat keinen Sinn, mit 24V auf Spur N Fahrzeuge loszugehen, die für 12V konstruiert sind. Eine hohe Gleisspannung bedeutet höhere Verlustleistung im Decoder = mehr Wärmeentwicklung = mehr Belastung der Elektronik. Mit einer Gleisspannung von 14V ergibt sich eine Spannung am Motor und an den Lämpchen von 12V - und alles wird gut. Ich kann mir keinen vernünftigen Grund vorstellen, weshalb man mit mehr als 14V am Gleis fahren sollte. 15V oder 16V spielt keine Rolle, aber 14 oder 24, das macht einen Unterschied.


    Das zweite Problem resultiert daraus, dass Tran genau die oben beschriebene Überlegung zu seinen Gunsten ausnützt. Tran sagt sich: "Wenn eh nur 14V am Gleis sind, brauche ich den Decoder nicht für eine Spannungsfestigkeit von 24V auszulegen. Dann reichen auch 18V. Dank der kleineren Spannungsfestigkeit kann ich kleinere Decoder bauen. Das ist ein Mehrwert für meine Kunden." Und tatsächlich ist der Tran DCX 75 mit 11x7.2x1.4mm zur Zeit der kleinste erhältliche Decoder. Der ist so klein und dünn, dass er eigentlich immer in einem kleinen Ausschnitt der Originalplatine untergebracht werden kann - die Notwendigkeit, das Chassis auszufräsen, entfällt. Und das finde ich ausgezeichnet! Das Platzproblem war einer meiner Hautgründe, weshalb ich mich "Digital" lange Zeit verweigert hatte.


    Wenn nun das erste und das zweite Problem ungünstig kombiniert werden, dann passt es dann eben nicht mehr.


    Fakt ist einfach: Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum man mit mehr als 14V am Gleis fahren sollte, und der Tran DCX 75 ist in der Summe seiner Eigenschaften ein ausgezeichneter und beliebter Decoder.


    Was kann man tun, um die Problematik zu entschärfen?
    Man kann die Gleisspannung messen und reduzieren. Oder man kann eine hochwertige Zentrale einsetzen (z.B. Lenz), wo die Gleisspannung eingestellt werden kann. Oder man kann einen Spannungsstabilisator von AMW Hübsch verwenden.


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    Einmal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Zitat

    Original von Martin


    Was den Analog Betrieb angeht ist das Problem bei Loks mit Steckschnittstellen ja nicht so riesig. Da kann ich ja für Analogbetrieb einfach den Decoder mit ein paar Handgriffen entfernen oder?


    Die Steckschnittstellen sind nicht für ständigen Gebrauch konstruiert, manche (beispielsweise Minitrix) geben schon keinen sicheren Kontakt, wenn man erstmals einen Decoder mit dünnen Beinchen einschiebt (viele Anwender löten dann ganz einfach die Beinchen an der Steckschnittstelle fest). Und das ständige Demontieren der Lok ist ja nicht eigentlich attraktiv.
    Die meisten "alten Hasen" raten von Mixbetrieb ab: Entweder analog oder digital fahren, weil Analoglok auf digital problematisch ist (Gefährdung des Motors bei Stillstand) und Digitallok auf analog oft schlechtere Eigenschaften haben.


    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Zitat

    Original von historicus
    weil Analoglok auf digital problematisch ist (Gefährdung des Motors bei Stillstand)


    :gruebel


    Das geht doch gar nicht. Eine Analog Lok auf Digital steht doch immer still und der Motor surrt, bis er verbrannt... Ok, das ist in der Tat problematisch... ;)


    Oder hab ich da noch etwas falsch verstanden ?


    Grüsse, Kessi

  • Guten Morgen allerseits


    Ich hatte am Samstag beim Felix einen Grundkurs "Decodereinbau". Danke dafür :sensationell


    Eine Frage noch in die Runde:
    Wer hat Erfahrungen mit den ESU Decodern? Ich habe gesehen, dass der V3.0 Micro die Einstellung der Maximalgeschwindigkeit und die Lastregelung auch im Analogbetrieb aktiviert hat. Wie gut funktioniert das? Und wie gut funzt er überhaupt im Analog-Modus?


    Merci und Gruss
    Martin

  • Kessi


    bei Lenz fährt eine Analoglok, wenn man Adresse 0 wählt (war seinerzeit mein Hauptgrund, vor ca. 25 Jahren Arnold-digital zu wählen und nicht Selectrix, weil ich auf der Vater-Sohn-Anlage auch mit Analogloks fahren wollte). Das geht so lange gut, als man wirklich fährt. Bei Stillstand wird aber ständig Wechselspannung durch den Motor gejaqgt, und bei Nullbewegung sammelt sich dann Wärme an...


    Heinzpeter

    "I sortiere di Reisende i Tuusigerpäckli", het der Weichesteller erchlärt (A. de Saint-Exupéry, Der Chly Prinz bärndütsch)

  • Hallo Heinzpeter


    Vielen Dank für die Aufklärung. Das habe ich nicht gewusst.


    Das geschieht dann wohl mit asymetrischen Impulsen. Für mich eine harsträubende Technik, welche keinem Motor wirklich gut tun kann. den einen halt etwas weniger wie den anderen...


    Grüsse, Kessi

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!