RCe 2/4 (BW) - Renovation

  • Nachdem mein BW Roter Pfeil weniger als mehr gefahren ist, habe ich mich dem ganzen Modell angenommen. Eigendlich wollte ich gleich eine Digitalschnittstelle einbauen, aber aufgrund fehlender Kupplungen on hold.


    Was passiert ist mit der Zeit, die Zahnräder waren staub trocken und die Kontakte mehr oder weniger oxidiert. Die Stromabnahme auf nur 2 Achsen (vorn und hinten) ist auch nicht wirklich ideal.


    Nach dem vollzerlegen des Modells habe ich alle Cu Bahnen gereinigt und verzinnt inkl. Motorkontakt im Dach um einem Oxidieren vorzu beugen als auch die Leitfähigkeit zu erhöhen. Ebenso habe ich den 5Pol Mini Motor etwas laufengelassen, um zu testen ob der noch korrekt tut.


    Beim zusammenbauen habe ich dann geschaut dass die Kontakte zum Rad nicht so fein angebogen sind, sondern richtig auf das Rad drücken für mehr Kontaktsicherheit. Auch habe ich das Drehgestell im Bereich bei der Stromabnahme mit Isoband isoliert.


    Nach viel gefluche über Kurzschlüsse :evil und viel öl :mahlzeit fährt der BW sicherer und konstanter über meine Anlage. Einzig die DKW Blockstelle geht nicht in Ablenkung, ist aber vertretbar.


    Einzig das röhren des Modells habe ich nicht weg bekommen und das stottern bei den Weichen.


    Was ich vielleicht mache ist noch n Kondüser beim Motor um Weichenunterbrüche zu vermindern. Und wenn ich ne Idee habe mehr Stromabnahmepunkte, die 2 aktuellen sind etwas wenig....

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Dann will ich auch mal meine Erfahrungen mit dem BW Roten Pfeil aufschreiben:


    Mindestradius
    Der Waschzettel gibt einen Mindestradius von 290mm an. Bei der Untersuchung der Drehgestelllagerung stellte ich fest, dass die Drehgestelle problemlos +/-14.5° auslenken können. Damit ergibt sich nach Adam Riese ein theoretischer Mindestradius von sagenhaften 199mm!


    Das Problem liegt beim Gehäuse, welches zur Stromführung verwendet wird. Wenn der Pfeil mit Panto vorne eine enge Linkskurve fährt, streift der Spurkranz des linken Vorderrades an der Innenseite des Gehäuses und macht Kurzschluss. Rechtskurven mit Panto vorne befährt mein Pfeil auf meiner Anlage völlig problemlos bis herunter zu R225. Kleiner hab ich nicht ;)


    ...na ja, zumindest fast völlig problemlos. Es gibt da noch ein anderes Problem:


    Getriebe-Klemmen in Kurven
    Mein Pfeil wurde anfangs immer deutlich langsamer in Kurven, auch bei "grossen" Kurven mit R300 und so. Diese müssten ja gemäss Waschzettel problemlos zu befahren sein. Eine Lok, die in Kurven langsamer wird, deutet immer auf mechanische Zwänge hin. Ein heisser Kandidat ist das Spiel zwischen Schnecke und Schneckenrad. Ich habe versuchsweise den Motor um 0.1mm höher gesetzt. Und siehe da: Nun fährt der Pfeil wesentlich besser. Auch bei R225 ist kein Unterschied mehr spürbar zu R300 oder zur Geraden. :]


    Was gibt es sonst noch zu berichten?


    Demontage / Zusammenbau
    Das Gehäuse ist mit drei oder vier Schrauben "B" am Chassis befestigt, siehe Bild im Anhang. Ob es drei oder vier Schrauben sind, hängt von der Bauserie ab. Offensichtlich hat BW mehrere Serien hergestellt (s.u.).


    Die anderen Schrauben an den beiden Enden des Gehäuses halten die Platinen über den Drehgestellen. Wichtig ist, dass von diesen Schrauben jede wieder an den richtigen Platz kommt (siehe Bild im Anhang), denn eine der sechs Schrauben ist aus Kunststoff, was man ihr aber nicht ansieht. Ist die am falschen Platz, gibts einen Kurzschluss :rolleyes


    Stromabnahme
    Diese erfolgt über 6 Räder. Es sind (in Fahrtrichtung gesehen) die Räder L1, L3, L4, R1, R2, R4.


    Rad L1 gibt die Fahrspannung über den Kupferschleifer und die Schraube A (Triebgestell) ans Chassis. Schraube C (Kunststoff, Laufgestell) hat Isolierfunktion. Rad R4 gibt die Fahrspannung über den Arm des Kupferschleifers auf die Oberseite des Chassis und kommt dort zwischen eine Isolierbüchse und einen Bolzen, der an der Platine befestigt ist. Eine Schraube B stellt die formschlüssige Verbindung her, die auch elektrisch leitet.


    Die übrigen 2x2 Räder geben die Fahrspannung über die Achsen an den Drehgestellrahmen, dieser gibt die Spannung weiter an die Kupferbahnen auf der Leiterplatte über dem Drehgestell. Die Drehgestelle haben unterschiedliche Polarität, wie auch die Kupferschleifer unterschiedliche Polarität haben. Die Kunststoffschraube ist da, wo der Kupferschleifer nicht Masse führt.


    Es ist eine gute Idee, den langen Arm des Kupferschleifers, der nicht Masse führt, mit einem Stück Tesa-Klebeband sorgfältig zu umkleben zwecks Isolation. Damit kann das Kurzschlussrisiko durch Berührung mit dem Chassis oder mit dem Drehgestellrahmen weiter gesenkt werden.


    Kurzschlüsse
    (nur erste Serie, z.B. Nr. 433)
    Mein Pfeil (Nr. 433) machte immer mal wieder Kurzschlüsse, auch ohne enge Kurven. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass sich die Wellen der Zwischenzahnräder im Antriebsdrehgestell immer wieder aus dem Drehgestellrahmen herausgearbeitet haben. Irgendwann haben die Wellenenden mit dem Antriebsrad Kontakt bekommen. Wenn es das isolierte Rad war, gab's einen Kurzschluss... Abhilfe war einfach: Mit einem Körner (Metallspitze und einem gefühlvollen Hammerschlag habe ich die Ränder der Bohrungen der Kunststoffzahnräder ein wenig gestaucht. Der alte Feinmechanikertrick genügte, die Wellen der Zwischenzahnräder fortan daran zu hindern, aus den Zahnrädern (und damit aus den Drehgestellrahmen) herauszurutschen ;)


    Bei den späteren Serien ist dieses Problem bereits ab Werk behoben worden: Nun sitzen die Zwischenzahnräder auf abgestuften Achsen, deren Durchmesser in der Mitte grösser ist, so dass die Achsen in Längsrichtung fest im Drehgestellrahmen positioniert sind.


    * * * * *


    Auf diese Weise habe ich bis heute zwei Pfeile überarbeitet: Meinen (Nr. 433) und den von Hanspeter Jenni (Nr. 1102). Beide fahren seither auf R290 und mehr wirklich überzeugend. Und in eine Richtung auch auf R225. Der 5-polige Motor läuft sehr leise, fein und langsam. Ein Totalumbau empfinde ich als eher unangebracht 8)


    Bei Hanspeters Pfeil habe ich eine starke Tendenz zum Verschmutzen der Räder der ersten und vierten Achse festgestellt. (Haftreifendreck?) ?( Mit dreckigen Rädern bockt der Pfeil natürlich. Aber das kann man nicht wirklich als "Bänninger-Syndrom" bezeichnen.


    Felix


    Edith:
    Bericht aktualisiert aufgrund der Erfahrungen mit einem zweiten Pfeil aus einer späteren Serie.

  • Noch eine Anmerkung:


    Also bei mir sinds 4 Schrauben zum Lösen.


    2x lang 2x kurz. Die Langen sind für den Plus Pol, die kurzen sind für den Minuspol auf Gehäuse da.


    Und der Pluspol ist bei meinem Modell nur auf einem Rad, beim Rad unter dem Panto ist nur die Gehäusemasse. Die Schleiffkontakte des DGs sind nur Massenverbindungen zum Gehäuse.


    Und dein Wellenproblem konnte ich bei meinem nicht nachvollziehen. Die sind elektrisch ok.

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

  • Zitat

    Die Schleiffkontakte des DGs sind nur Massenverbindungen zum Gehäuse.


    ...wäre da nicht die kleine, unscheinbare Kunststoffschraube C welche den Kontakt zum Gehäuse verhindert.


    Ich hab bei meinem extra die Räder "durchgepiepst" mit dem Durchgangsprüfer. Kann es sein, dass bei deinem bei einem Drehgestell die Räder verdreht sind? ?( Bei meinem sind (von unten und zur Spitze hin gesehen gesehen) immer die beiden rechten Räder isoliert. Die beiden linken Räder haben das gleiche Potential wie der Drehgestellrahmen. Das (von unten gesehene) rechte Vorderrad hat andere Polarität und wird vom Kupferschleifer bestrichen.


    Wenn der Panto in Fahrtrichtung vorne ist, führen die Räder (von oben gesehen) links "Spannung", rechts "Masse".


    Beide Drehgestelle und ihre Räder sind exakt gleich aufgebaut. Das Laufgestell (unter Panto) führt "Masse" im DG-Rahmen, das Triebgestell führt "Spannung" im DG-Rahmen.


    Felix

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    3 Mal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Hallo zusammen


    Ich gebe auch noch meinen Senf dazu: :D


    Bei mir blieb der Pfeil jeweils auf den Weichen stehen. Die nachgebildeten Indusi-Magnete waren der Grund dafür - sie touchierten leicht die Weichenherzstücke und schlossen die Masse kurz.


    Ein leichtes Abfeilen und "isolieren" mit klarem Nagellack hat das Problem beseitigt.


    Zum Gruss

  • @Felix: Ich habe auch die einte Kunstoffschraube (C), die welcher den Kontakt zum Dach herstellt. Aber auf der anderen Seite ists eine normale Metallschraube (A).


    Mein Modell hat nur 1x eine Verbindung nach oben, die andere ist einfach Luft.


    Und mit schleifkontakt meinte ich den drehzapfen ;) Da hats auch ne elektrische verbindung :)

    Ein Optimist ist in der Regel ein Zeitgenosse, der ungenügend informiert ist.
    Zitat: John B. Priestley

    Einmal editiert, zuletzt von Elsurion ()

  • Hallo zusammen


    Was ich vor längerem schon mal angekündigt habe, habe ich jetzt in die Tat umgesetzt. Mein Bänninger fährt jetzt mit einem Hobbytrain Fahrwerk rum.


    Das Fahrwerk musste an beiden Enden nur leicht mit einer Feile verjüngt werden. So passt das Gehäuse pefekt. Längs dem Fahrwerk habe ich auf beiden Seiten einen Federstahldraht geklebt. Dort rastet jetzt das Gehäuse ein und hält sehr passgenau. Zum öffnen muss das Gehäuse nur leicht gespreizt werden. Die Platine mit Decoder-Schnittstelle habe ich mir selbst geätzt. Ebenso das kleine Plattinchen, welches auf dem Motor sitzt. Dort wird der Strom zur Platine und zurück zum Motor übertragen. Auf der Platine sitzen vier kleine Bronzedrähtchen, welche zu diesem Plattinchen auf dem Motor Kontakt machen, sobald das Gehäuse sitzt.


    Der Umbau und das lange Warten auf eine gute Lösung für meinen Bänninger haben sich gelohnt ! Die Fahreigenschaften sind wirklich sehr gut. Auf meiner kleinen Anlage durchfährt er alle Radien einwandfrei. ( Mindest Radius ca 25cm. )


    Grüsse, Kessi

  • Hallo zusammen


    Weiss jemand wo allenfalls Ersatzteile ( Zahnräder u.s.w. ) für den Bänninger- Pfeil zu bekommen sind ?


    Vielen Dank für Eure Hilfe, die an einen Bekannten weitergeleitet wird, der so ein Ding reparieren muss.


    Gruss : Guido

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