Gleisbau: Gleise "einbetonieren"

  • Guten Morgen zusammen


    Bei mir daheim geht es langsam aber sicher wieder an den Landschaftsbau auf einigen Modulen. Unter anderem soll der kleine Kopfbahnhof ein passendes Dorf und Verlade anlage bekommen.


    Daher eine Frage in die Runde:
    wer hat Erfahrung mit eingelassenen Gleisen? Ich möchte beim Verlad die Gleise eben im "Beton" einlassen.


    Gefühlsmässig hätte ich zwischen den Schienen ein passendes Stück Karton oder Holz eingesetzt und dieses auf der Oberseite mit einer Mischung aus Moltofil und Farbe behandelt damit es am Ende optisch zum gegipsten Rest passt. Hat jemand eine bessere/einfachere Idee? Ein paar schlaue Tipps aus der eigenen Erfahrung?


    Beste Grüsse
    Martin

  • Ich habe bei mir schon entsprechende Versuche gemacht, die grossflächige Anwendung steht aber noch aus.


    Für Beton/Asphalt würde ich Gips nehmen (rel. dünnflüssig) und das Gleis komplett zugipsen. Mit einen Stück Holz fährst du über die Schienen und verteilst so den Gips auf Höhe Schienenoberkante. Die Schienen drücken sich bei geeigneter Kraftanwendung etwas in das Holz hinein, so dass schlussendlich die Gips-Oberfläche wenig unter den Schienenköpfen ist.


    Wenn das Ganze ausgetrocknet ist benetzt du den Bereich zwischen den Schienen, dadurch wird der Gips wieder etwas weich, und machst mit einem Schraubenzieher das Profil für die Spurkränze frei. Keine Sorge, das geht sehr einfach.


    Evtl. macht es Sinn, die Farbe direkt dem Gips beizumischen anstatt alles nachträglich einzufärben, aber diesbezüglich habe ich noch keine Versuche gemacht. So oder so: Im Zweifelsfalle vor der Anwendung auf dem Modul erst mit einem Stück Gleis ausprobieren...


    Die Variante mit einem Kartonstreifen habe ich an anderer Stelle angewendet, finde ich aber optisch nicht so schön. Ob/wie man Weichen eingipsen kann habe ich noch nicht ausprobiert. Ebenso offen ist die Frage, ob sich bei grossflächiger Anwendung Risse bilden und falls ja ob diese optisch stören.

  • Aber ist es nicht recht mühsam das Gleis wieder "auszugraben"? Allerdings ist es mit deiner Methode sicher so, dass das Gleis bündig eingebettet ist. Mit Holz/Karton wird das eher schwieriger, da hast du sicher recht...


    Einfärben würde ich sicher vorher, sonst wird das beliebig mühsam. Vor allem wenn du den Gips seitlich bei den Gleisen anpinseln willst dürfte es schwierig werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe bei meinem Abzweiger auf kabellegersche Weise einbetoniert: http://forum.spur-n-schweiz.ch…nt.php?attachmentid=12608


    Die Einkerbungen sind zusätzlich noch mit einem Güterwagen getestet worden - der läuft durch. Ich muss aber festhalten, dass das Gleis nicht befahren wird, daher ich auf keine elektrische Funktionalität Rücksicht nehmen musste. Das Gleis ist ein totes Industriegeis ohne Anschluss.

  • Hallo Martin


    Wir hatten es dazumal bei unserem Containerterminal mit Basaholz zwischen den Schienen gemacht. Gibt es im Baumarkt in verschiedenen "Stärken" und wir waren mit dem Resultat zufrieden. Das farbliche behandeln war problemlos und das nachträgliche "ausgraben" entfiel . :)


    Renzo

  • Hallo liebe Spur-N-Bahner


    Ich habe auf meiner Digital-Anlage auch ein eingegrabenes Gleis und dabei ist noch ein interessantes Problem aufgetaucht. Ich habe Gleisbelegtmelder, die auf einen minimalen Stromfluss ansprechen und offenbar hat das Eingraben des Gleises ausgereicht, um einen Kriechstrom durch das Gelände zu ermöglichen, sodass die Belegtmelder das Gleis als permanent belegt gemeldet haben. Erst als ich die Schienen wieder mit den Schraubenzieher vollständig vom Material getrennt hatte (auch auf der Aussenseite) war die Störung behoben.


    Wer also Belegtmelder verwendet und das Gleis eingraben will, der sollte es vorher (bis auf die Lauffläche) gut isolieren (wahrscheilich mit Klarlack oder so), damit kein Kriechstrom die Belegtmeldung auslöst.


    Vielleicht war das Gelände auch noch nicht ganz durchgetrocknet und die Störung wäre vielleicht nach einigen Tagen/Wochen verschwunden, aber das habe ich nicht abgewartet und das Gleis wieder etwas ausgegraben.


    Viele Grüsse
    Markus

  • Zitat

    Original von Martin
    Aber ist es nicht recht mühsam das Gleis wieder "auszugraben"?


    Nein. Anfeuchten, mit kleinem Schraubenzieher 2 mal durch ziehen, schauen obs passt, ggf. mit grösserem Schraubenzieher nochmal durch, und dann wars das eigentlich schon. Nur mit trockenem Gips darfst du das nicht versuchen, denn der ist viel zu hart.


    Wobei ich auch an dieser Stelle nochmal einen Disclaimer anbringen muss: Das Ganze ist erst auf einem Stück von ca. 15 cm getestet (inkl. normal fahrenden Loks und Wagen), aber nicht grossflächig.


    Bei der Holz-Variante hast du dagegen das Problem, dass Kurven schwer sauber zu realisieren sind und falls der mittlere Teil zu breit ist, ist es nicht ganz so einfach, diesen anzupassen.

  • Das wird auch nicht grossflächig sondern nur etwa 50cm lang. Jedenfalls fürs Erste. Aber was die Kurve angeht hast du sicher recht... Ich glaube ich probiers einfach. Im schlimmsten Fall muss das Gleis wieder raus. Gibt zwar ne Schweinerei, lässt sich aber machen...


    Aber zuerst probiere ich es auch mal neben dem Modul. Ich weiss nämlich nicht wie sich Moltofil verhält wenn ich es wieder feucht mache, das hab ich nie probiert... Sonst muss ich dann ausnahmsweise tatsächlich noch Gips kaufen...

  • Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das Ganze mit Moltofill funktionieren wird. Aus drei Gründen:
    - Moltofill klebt viel stärker als Gips; Mittels "Streich"holz eine schöne Fläche hin zu kriegen dürfte viel schwieriger sein
    - Meiner Erfahrung nach reagiert Moltofill weniger auf Feuchtigkeit, das Gleis wieder auszugraben dürfte daher nicht wirklich funktionieren.
    - Moltofill zieht sich beim Trocknen leicht zusammen, was unschöne Effekte hervorrufen dürfte


    Aber wie immer, probieren geht über studieren :)

  • Moltofill = Kunstharzzement
    Gips = Gips


    Ich habe bei meinem Maschinenbaubetrieb in Nebenwil die Methode mit den eingelegten Kartonstreifen angewendet. Mir passt das Resultat. Ich kann mir aber vorstellen, dass Gips auch gut funzt - gerade bei Weichen:


    Ich kenne eine Anlage mit einer eingegipste H0-Weiche im Industriebereich, das verhält sich so: Bei anliegender Zunge wird zwischen Backenschiene und Zunge gegipst. Weiche umstellen (geht gut, der Gips hält nicht an der Weichenzunge - falls doch, hilft vorher ein Tropfen Öl als Trennmittel). Vorgang bei der anderen Zunge wiederholen. Zwischen den Zungen bleibt dann aber nur der Kartonstreifen. Was aber durchaus auch vorbildlich ist.


    Die Rille für die Spurkränze muss nach NEM xy 1mm breit und 1mm tief sein.


    Die Peco-Schienen haben die Eigenschaft, dass der Schienenkopf verrundet ist. Das heisst, das Rad läuft nicht auf der Oberseite des Schienenkopfes, sondern eigentlich auf der inneren Kante. Daher muss dort auch sauber geputzt werden, sonst gibt es keinen sicheren Kontakt. (Gilt auch beim "Verrosten" der Schienen!)


    Felix

  • Zitat

    Original von Kabelleger
    - Moltofill zieht sich beim Trocknen leicht zusammen, was unschöne Effekte hervorrufen dürfte


    Meine Erfahrungen mit Motofill sind ähnlich, nur zieht er sich beim Trocknen nicht nur zusammen sondern dehnt sich in der Schlussphase wieder aus. Das Gleis will ich nicht wirklich sehen, welches dies überlebt :nene

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!