sNs-Einspurblock-Schaltung

  • Ich habe mir mal ein paar Gedanken zum automatischen Betrieb einer Einspurstrecke gemacht.


    Idee:


    Wir haben an beiden Enden der Einspur ein Doppelspur-Einspur-Modul ("DEM") mit einer vollständigen Blockplatine und etwas Zusatztechnik zur Steuerung der Einspur. Diese Doppelspur-Einspur-Module sollten alle identisch sein, d.h. normierte Schnittstellen und symmetrische Elektrik, so dass sie beliebig kombinierbar sind. Doppelspurseitig müssen die Module kompatibel sein zu unseren bestehenden Blockmodulen.



    Funktionsweise grob:
    Jedes DEM hat ein Fahrstrassen-Relais (F4), welches angezogen ist, wenn ein Zug auf diesem Modul von der Doppelspur in die Einspur fährt.
    Zugleich gibt es ein Fahrstrassen-Auflösungs-Relais (F3), welches angezogen ist wenn das gegenüberliegende DEM eine Fahrstrasse hat. Das Auflösungs-Relais verhindert das Anziehen des Fahrstrassen-Relais, und stellt so einen gegenseitigen Ausschluss sicher.


    Der Block von der Doppelspur in die Einspur dient dazu, den Zug anzuhalten, wenn die Einspur belegt ist.


    Der Block von der Einspur in die Doppelspur dient dazu, den Zug anzuhalten, wenn der folgende Doppelspur-Abschnitt belegt ist; zugleich dient er dazu, festzustellen, wann der komplette Zug die Einspur verlassen hat. Die Freimeldung wird daher an das Auflösungs-Relais des gegenüberliegenden DEM weitergeleitet, so dass die Fahrstrasse aufgelöst wird, wenn der Zug die Einspur verlässt.


    Ich habe mir dazu noch viele weitere Gedanken gemacht, aber für den Moment belasse ich es mal dabei.




    Ich schmeisse euch jetzt einfach mal den Schaltungs-Vorschlag an den Kopf. Die Schaltung existiert bisher nicht real und wurde noch nie gebaut, und schon gar nicht getestet. Ich bin aber der Meinung, dass sie so funktionieren *könnte*.

  • Gar nicht, je nach Ansprechverhalten der Relais gewinnt einer der beiden. Ich habe schon mal eine solche Ausschluss-Schaltung praktisch gebaut (steckt in meinem Einspur-Doppelspur-Abzweiger) und den von dir beschriebenen Fall getestet, das hat gut funktioniert, insofern bin ich da zuversichtlich.


    Allenfalls könnte man künstlich etwas am Ansprechverhalten der Relais rum basteln um ein definiertes bzw. kontrollierbares Verhalten zu erreichen.

  • Ich kommentiere das jetzt nicht gross, sondern erinnere an das Gespräch, das wir unterwegs führten.
    Hier einfach ein paar "unbequeme" Fragen:
    - Was sollen diese neuen DEM eigentlich können, und was nicht (Pflichtenheft)?
    - Was passiert, wenn in der Einspurstrecke ein zusätzlicher Bahnhof eingefügt werden soll?
    - Wie passen die vorhandenen Einspurmodule in das Konzept?

  • David hat mit gestern davon erzählt und wir hatten auch Zeit um darüber zu diskutieren ;)


    Zitat

    Original von fgee
    - Was passiert, wenn in der Einspurstrecke ein zusätzlicher Bahnhof eingefügt werden soll?


    Ein Bahnhof ist ja eigentlich nichts andreres als zwei DEM, ergo gibt es dort pro Ausfahrt eine Steuerung.

  • Liesse sich in diesen Einspurblock auch gleich die Polarität des Fahrstroms integrieren? Falls ja, könnte der Bediener, welcher jeweils den Trafo in die entsprechende Richtung drehen muss, für andere Aufgaben eingesetzt werden.
    Je nach dem, wie diese Idee weiter gedeiht, wäre sie allenfalls auch für unsere Schmalspurmodule adaptierbar. Im Schmalspurbereich, wo wir ja häufig mit einem Mangel an Bediener zu kämpfen haben, wäre eine gewisse Automatisierungsmöglichkeit sehr wertvoll.
    Als DEM würden dann unsere Bahnhöfe dienen (müssen), welche bis dato über keinerlei Streckensteuerungskomponenten verfügen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Kabelleger
    Gar nicht, je nach Ansprechverhalten der Relais gewinnt einer der beiden. Ich habe schon mal eine solche Ausschluss-Schaltung praktisch gebaut (steckt in meinem Einspur-Doppelspur-Abzweiger) und den von dir beschriebenen Fall getestet, das hat gut funktioniert, insofern bin ich da zuversichtlich.


    Ja aber dann hast du das Risiko, dass du nur noch in die eine Richtung fährst. Ich finde die Idee aber gut denn die kann ich dann auch gut gebrauche und hab auch schon an so etwas herumgedacht.

  • ich würde das auch so sehen, wie Heitersberg. Die Einspurstrecke würde über die Speisung der Doppelspur mit Strom versorgt. Was aber bedenkt werden müsste, wenn der eine oder gar beide DEM jeweils ein Bahnhof ist. Dann müssten Gedanken über die Stromspeisung der Einspur gemacht werden. Da nicht jeder Bahnhof seine Trafos gleich angeschlossen hat / bedient (Siehe Bahnhof David oder Turgi von Burgi).

  • Zitat

    Heitersberg schrieb:
    Ein Bahnhof ist ja eigentlich nichts andreres als zwei DEM, ergo gibt es dort pro Ausfahrt eine Steuerung.


    Wie beim Blocksystem üblich wird die Strecke vom Block nach hinten gespiesen, also hat es streckenseitig auf den Einspurmodulen keine Trafos mehr.


    Wenn das so angedacht ist, dann ist das mit dem bisherigen Konzept der Einspur-Strecken und Einspur-Bahnhöfe nicht kompatibel. Denn bei allen unseren Einspur-Bahnhöfen wird der Strom von der "Strecke" eingespiesen und ins "Bahnhofgleis" transportiert.


    So einen grundsätzlichen Konzeptwechsel halte ich für nicht zielführend. :-/


    Auch die bestehenden DEM müssten wahrscheinlich aufwendig umgebaut werden.


    In dem Fall kann "jemand" (David?) zwei so DEM bauen, die zusammen funktionieren und ergo miteinander eine Einheit bilden. Ein Ersatz für die bestehenden Einspur-Funktionsmodule ist das wohl eher nicht - wegen zu hohem Aufwand.


    Wie ich David schon mehrfach sagte: Aufgrund meines Wissens vom Vorbild über die Komplexität des Einspurblocks und die Automatisierung von Einspurstrecken halte ich den benötigten Aufwand für sehr hoch, was zu einem schlechten Verhältnis von Aufwand und Ertrag führt. Das ist der Hauptgrund, warum in den vergangenen zehn Jahren von mir noch nichts gekommen ist in Richtung Einspurblock.


    Dies ist :meinemeinung Andere Leute dürfen das durchaus anders sehen.


    Edit: "Bahnhöfe" präzisiert in "Einspur-Bahnhöfe"

    Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.

    2 Mal editiert, zuletzt von fgee ()

  • Jetzt wo ihr es sagt... die meisten Bahnhöfe speisen das "Streckengleis" und das "Bahnhofgleis" unabhängig voneinander ein. Der Effekt ist: Man kann damit nicht im Bahnhofgleis einspeisen und die Spannung vom Bahnhofgleis auf die Einspurstrecke rausgeben. Man müsste die Abhängigkeiten VOR dem Z-Schalter einbauen. Und das bringt wieder andere Komplikationen mit sich.


    Abgesehen davon war ich zu wenig präzis. Relevant für das Thema sind die vorhandenen Einspurbahnhöfe.

  • Zitat


    Was passiert, wenn in der Einspurstrecke ein zusätzlicher Bahnhof eingefügt werden soll?


    Ein Bahnhof ist eine Doppelspurinsel bestehend aus zwei DEM. Allerdings ist der technische Aufwand hoch und der Bahnhof wird relativ lang (ich rechne mit 3.6m), weil vor der Spaltweiche noch ein Einfahrtsignal positioniert werden sollte, damit das Ganze halbwegs realistisch wird. Ob das dann tatsächlich attraktiv ist bin ich mir noch nicht so sicher, grundsätzlich geht es aber problemlos.


    Zitat

    Wie passen die vorhandenen Einspurmodule in das Konzept?


    Gar nicht. Mit einem gewissen Aufwand lassen sie sich ggf. adaptieren.


    Zitat


    Liesse sich in diesen Einspurblock auch gleich die Polarität des Fahrstroms integrieren?


    Ja, das ist fixer Bestandteil der Schaltung, da für beide Fahrtrichtungen die Stromversorgung jeweils ab dem Ausfahrblock geschieht und entsprechend umgeschaltet wird.


    Zitat


    Ja aber dann hast du das Risiko, dass du nur noch in die eine Richtung fährst.


    Du hättest recht, wenn die Schaltung Folgefahrten erlauben würde. In der gezeichneten Variante tut sie das aber nicht, da sie nur einen Zug in die Einspur lässt, wenn dieser die Einspur auch wieder verlassen kann (Abhängigkeit von FF vom Ausfahr-Block). Das ist aber nicht in Stein gemeisselt; die Schaltung lässt sich mit einem Kippschalter erweitern, um Folgefahrten zu erlauben (statt FF wird der entsprechende Eingang auf Masse geschaltet).


    In der gezeichneten Ausführung stellt die Schaltung sicher, dass die Züge abwechselnd in die eine und andere Richtung fahren (entsprechendes Verkehrsaufkommen vorausgesetzt).


    Zitat


    Die Einspurstrecke kann nur aus einem einzigen Signalabschnitt bestehen? Keine Blocksignale für Folgezüge?


    Ich habe für Blockstellen in der Einspur keine fertige Lösung und werde vorerst da auch keine Zeit rein investieren, aber ich bin der Meinung, dass sich das machen lassen sollte.


    Allerdings:
    * In der Schweiz habe Nebenbahnen häufig keine Blockstellen zwischen Bahnhöfen, insofern ist das Setup ohne solche Blockstellen durchaus realistisch
    * Siehe Kommentar oben bzgl. Folgefahrten

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das so verstanden, dass der Einspurabschnitt in einer Doppelspurstrecke liegen soll. Dann muss der Durchsatz der Einspur mehr als doppelt so hoch sein als jeder der angrenzenden Doppelspuren (pro Gleis), damit nicht ein gigantischer Dauerstau entsteht.


    Aber die richtige Frage wäre wohl: Weshalb soll man eine Einspur in eine Doppelspurstrecke einbauen, und das wäre dann wohl bereits off topic.

  • Naheliegenderweise würde man die Einspur auf einem Ast eines Abzweigers einbauen, der weniger Verkehr hat.


    Der Anlass für diese Überlegungen war eigentlich, dass ich endlich mal an meiner Doppelspur-Einspurzabzweiger-Modulkombination weiter machen möchte und eine Lösung für meine Einspur suchte. Ich wollte aber eine Lösung, die auch von anderen Modulern eingesetzt werden kann, deshalb meine Überlegung, wie man das standardisieren könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Ach so. Das wäre dann:
    -Abzweiger
    -ein Stück Doppelspur
    -Blockmodul ("DEM")
    -Einspurabschnitt
    -DEM
    -Doppelspur mit oder ohne weitere Blöcke
    -Wende


    Damit halst du dir aber noch zusätzlich das Problem auf, dass du eine Überfüllverhinderung bauen musst. Wenn die Blockabschnitte auf der Seite der Wende bereits mit Zügen gefüllt sind, darfst du keinen weiteren Zug in die Einspur fahren lassen Richtung Wende, da dieser die Einspur dann nicht mehr verlassen kann und somit ein Deadlock entsteht.

  • Zitat

    eine Lösung, die auch von anderen Modulern eingesetzt werden kann


    Meinst du
    - eine Lösung, die auch von anderen bedient werden kann
    oder
    - eine Lösung, die auch mit dem Krempel von anderen kompatibel ist?

    • Offizieller Beitrag

    Dany


    Ein kurzer Einspurabschnitt in der Doppelspur kann schon seine Reize haben. Man könnte so z.B. ein Naturerreignis darstellen wo nur ein Gleis betroffen ist und über das andere wird der Betrieb abgewickelt oder auf einem Gleis wird das Gleis umgebaut. Weiter wäre auch die Möglichkeit eine Szene darzustellen wo eine neue Doppelspur gebaut wird um die Einspur dann abzubrechen. Wie du siehst, gibt es einige Möglichkeiten für so einen Einsatz.

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